Donnerstag, 29. November 2007

Einmal in einem CD-Booklet gegrüßt werden...

...das passiert nicht jedem. Meine Wenigkeit hatte nun dieses spektakuläre Vergnügen. Meine Lieblingsband Subsonica grüßt mich in den Credits ihres neuesten Albums "L'eclissi", das letzte Woche Freitag (23.11.07) veröffentlicht wurde. Und dabei war doch alles, was ich getan habe bloß, eine mehr schlecht als recht programmierte, deutsche Fanseite ins Leben zu rufen und tagtäglich mit Neuigkeiten rund um die Jungs aus Turin zu füttern. Danke, Subsonica! Ich fühle mich geehrt =)


Mittwoch, 28. November 2007

Freiheit in Deutschland

Ich habe das Glück, in einer Familie aufgewachsen zu sein, die nie echte finanzielle Probleme hatte. Ich wurde zwar zur Sparsamkeit in Sachen Energieverbrauch etc. erzogen (wohl ein Überbleibsel der DDR-Mentalität), aber meine Eltern mussten nie jeden Pfennig oder später Cent zweimal umdrehen...

Umso nachdenklicher hat mich heute eine Diskussion mit zwei Freundinnen gestimmt:

Situation Nr. 1:

Jana studiert Jura. Sie hat eine jüngere Schwester, die noch zur Schule geht und in anderthalb Jahren ihr Abitur macht. Janas Mutter hat einen Job, und den braucht sie auch, da sie ihre beiden Töchter allein versorgen muss. Seit einiger Zeit hat sie jedoch eine neue Chefin, die ein echter Tyrann ist. Seitdem wird Janas Mutti auf Arbeit gemobbt, schiebt unzählige Überstunden, die ihr nicht bezahlt werden, weil die Chefin behauptet, dass die aufgetragene Arbeit in acht Stunden zu schaffen sei, was allerdings eine glatte Lüge ist, denn Janas Mutter erledigt die Arbeit, für die normalerweise drei Leute angestellt werden müssten. Zudem bekommt sie manchmal noch am Wochenende E-Mails von ihrer Chefin, in der steht, was bis Montag um 9 erledigt sein muss. Welche Wahl hat sie also? Tun, was die Chefin verlangt und mit den Konsequenzen (Stress und alles, was damit verbunden ist) leben? Oder kündigen und arbeitslos werden und bleiben? (Denn in Deutschland mit 50 noch einen Job zu finden, ist aussichtslos!) Oder sich die wohlverdiente Freizeit nehmen, Arbeiten nicht pünktlich erledigen und wegen Unzuverlässigkeit gekündigt werden? Ich habe gesagt, ich würde das nicht mit mir machen lassen, aber dann machte mich Jana auf dieses klitzekleine Detail aufmerksam: Wenn ihre Mutter arbeitslos werden würde, könnte sie Janas Studium nicht mehr mitfinanzieren (und das Bafög würde sicher nicht reichen - ein Jurastudium ist verdammt teuer!), und ihre Schwester könnte womöglich gar nicht erst anfangen zu studieren. Ja, das ist deutsche Freiheit und deutsches Recht auf Bildung!


Situation Nr. 2:


Annett hat nach der Schule eine Ausbildung gemacht und arbeitet nun schon seit 6 Jahren in einem kleinen Büro der Uniklinik. Dass sie kein Abitur gemacht hat und somit nicht an der Uni studieren konnte, liegt vor allem daran, dass sie es zu Hause nicht mehr ausgehalten hat, denn auch sie lebte mit ihrer Mutter und jüngeren Schwester zusammen, mit denen es oft Zoff gab, denn Geld war kaum da, genauso wie ihre Mutter, die Tag und Nacht arbeitete, um von dem wenigen Lohn, den sie bekam, ihre Töchter und sich selbst zu versorgen. Seitdem Annett nicht mehr zu Hause wohnt, versteht sie sich wieder besser mit ihrer Mutter. Sie hat erkannt, dass es eigentlich nur allzu verständlich war, dass ihre Mutter, wenn sie spät nach Hause kam, abgespannt und angenervt war. Annett ist ein sparsamer Mensch, einer der sparsamsten, die ich kenne, und sie hat Träume. Zum Beispiel würde sie gerne einmal für ein Jahr im Ausland leben, um ihr Englisch zu verbessern. Für so einen Auslandsaufenthalt muss man mindestens 10.000 Euro einplanen. Nach sechs Jahren Sparen sollte das kein Problem sein, sollte man meinen, aber jedesmal, wenn es so weit zu sein scheint, passiert etwas Unvorhergesehenes, wie z.B. dass ihre Mutter dringend Geld braucht, um irgendwelche Schulden zu begleichen. Da überlegt man natürlich nicht zweimal - Familie ist Familie, und ihre Mutter würde für sie das Gleiche tun. Ja, das ist die Reisefreiheit, die uns nach der Grenzöffnung versprochen wurde. Das ist unser Recht auf Bildung, das ist "Europa mobil".

Dass ich nicht lache...
Eigentlich ist mir eher zum Heulen zumute.

Dienstag, 20. November 2007

Heute im Kopierraum der Uni-Bibliothek...

Ich stand nichts ahnend am Kopierer, als zwei etwa 20jährige Studentinnen der Generation Porno (so nenne ich solche Mädchen!) hereinkommen und den zweiten Kopierer in Beschlag nehmen.

BL = Blondine
BR = Brünette
AS = aufgebrachter Student

BL: Und... was is' jetzt eigentlich mit dem Typen von Freitag?
BR: Was'n für'n Typ?
BL: Na der, den du abgeschleppt hast.
BR: Ich hab doch keinen abgeschleppt.
BL: Na ich weiß ja nich'. Für mich sah das echt eindeutig aus.
BR: Hm ja, naja, hast recht, war ganz okay.
BL: Fandst du den gut? [skeptischer Blick]
BR: Hm, ging so. Also eigentlich hatte ich es ja auf 'nen anderen abgesehen.
BL: Echt? Wen denn?
BR: Ach naja, ich glaub, den kennst du nich'. So einer mit längeren Haaren. Erik heißt der.
BL: Ach, der?! Aber...
BR: Ja, ich weiß, der hat ne Freundin. Ich hab ihn ziemlich heftig angeflirtet, und dann hab ich so zu ihm gesagt: "Du hast doch bestimmt ne Freundin." Und er so: "Ja, na und?"
BL: Eben, was kümmert's dich?
BR: Weiß nich', nee, das war mir zu doof.
BL: Und dann hat dich der andere Typ angemacht?
BR: Ja, ach weißte, mir war das egal, Hauptsache bisschen Spaß.
BL: Ihr seid auch ziemlich schnell abgehauen...
BR: Nee, wie sind nur rausgegangen, haben ewig auf der Treppe am Eingang gesessen und... naja.
BL: Geknutscht!
BR: Spaß muss sein! Und du? Du willst mir doch nicht erzählen, dass du dir an dem Abend gar nichts geleistet hast.
BL: Doch, ich hab gekotzt!
BR: Echt? Wo?
BL: Genau am Eingang, wo ihr gesessen habt.
BR: Iiiiih, na hoffentlich erst nach um drei!
BL: Ich glaub schon...
AS: [stürmt herein und guckt grimmig] Ey Mädels, ich will ja nich' meckern, aber man hört da draußen alles, was ihr sagt!
BL: Oh Shit.
BR: Spießer, ey.

Mittwoch, 14. November 2007

Well, if you think, loud noises are cool...

...dann zieh' doch bei mir ein! In diesem Plattenbau gibt's eine große Vielfalt an lauten Geräuschen, und das zum absoluten Nulltarif - wie hättest du es denn gerne?

Hämmern ab halb acht?
Bohren ab halb neun?
Hämmern und Bohren ab um neun?
Angenehm-süße Schabgeräusche zum Einschlafen?
Techno bis in die frühen Morgenstunden?
Alarmanlagen?
Hubschrauber?
Stromkastenbrummen?
Rasenmäher?
...

Seit über zwei Jahren wohne ich jetzt in diesem "romantischen" Überbleibsel des Sozialismus, und seit über zwei Jahren gibt es jeden Tag neue Geräuschvarianten, die einem das Herz höher schlagen lassen... WENN MAN LAUTE GERÄUSCHE COOL FINDET!

Freitag, 9. November 2007

Drehwurm

Seit ein paar Tagen streite ich mich nun schon mit Stephan darüber, in welche Richtung sich die Dame hier unten dreht. Er ist überzeugt davon, dass sie sich mit dem Uhrzeigersinn dreht. Als ich die animierte Grafik zum ersten Mal gesehen habe, drehte sie sich allerdings gegen den Uhrzeigersinn. Mittlerweile dreht sie sich (aus meiner Sichtweise) mal so und mal so - das wechselt oft innerhalb weniger Sekunden. Damit Stephan mich nicht für verrückt erklärt, brauche ich nun eure Mithilfe. Also: In welche Richtung dreht sich die Tänzerin eurer Meinung nach?

Die Auflösung findet ihr übrigens hier:

Wer der Meinung ist, die Dame dreht sich im Uhrzeigersinn, der hat eine dominante rechte Gehirnhälfte, d.h. er ist intuitiv, gefühlsorientiert, kreativ, risikobereit, philosophisch veranlagt... kurzum: ein Chaot =)

Wer hingegen der Meinung ist, dass sie sich gegen den Uhrzeigersinn dreht, der hat eine dominante linke Gehirnhälfte, d.h. er denkt logisch, ist realistisch, pragmatisch, faktenorientiert... kurzum: ein Systematiker =)

Ich habe ja anscheinend zwei ausgeglichene Gehirnhälften. Das heißt, mein Chaos hat System. Puh, bin ich da aber beruhigt ;o)

Freitag, 2. November 2007

Leute gibt's...

Welcher Mensch würde 16.000 Euro ablehnen, wenn man sie ihm schenken wollte?

Jeroen Brouwers zum Beispiel!

Der sollte dieses Jahr von der Niederländischen Sprachvereinigung (Nederlandse Taalunie) den "Prijs der Nederlandse Letteren", den wohl wichtigsten niederländischen Literaturpreis, bekommen, der mit 16.000 Euro dotiert ist und nur alle 3 Jahre vergeben wird. Er lehnte ihn aber ab. Grund: Der Betrag war ihm zu niedrig.

Andere niederländische Literaturpreise sind nämlich mit wesentlich mehr Geld verbunden: So bekommt der Gewinner der Goldenen Eule (Gouden Uil) 25.000 Euro, der Gewinner des AKO Literatuurprijs und auch der des Libris Prijs 50.000 Euro, und der Gewinner des P.C. Hooftprijs sogar 60.000 Euro.