Samstag, 30. Mai 2009

9! (*30.05.2000)

Freitag, 22. Mai 2009

Nachtrag zu gestern

Ich bin ja schon seit eh und je ein "Fan" von Psychotests, Sternzeichenanalysen usw. Nicht, dass ich alles, was dabei herauskommt, für bare Münze nehmen würde. Nein, es ist eher so, dass ich es interessant, lustig und zuweilen erstaunlich finde, was einem solche Testergebnisse manchmal offenbaren, da sie einem hin und wieder bestimmte Persönlichkeitsmerkmale vor Augen führen, die man sich selbst vielleicht niemals zugeschrieben hätte, aber die bei genauerem Hinsehen auffallend zutreffend sind. Jedenfalls habe ich nach meinem gestrigen Blogeintrag mal ein bisschen gegoogelt, was die Lieblingsfarbe "gelb" über einen Menschen aussagt, und das ist dabei herausgekommen:

Positive Eigenschaften: intellektuell betont, aktiver Verstand, lernfähig, Fernweh, reiselustig, sprachbegabt, redegewandt, "Blender"

Negative Eigenschaften: Minderwertigkeitsgefühle, Schüchternheit, abhängig von anderen, Interesselosigkeit, kleinlich bis geizig, boshaft, rachsüchtig, oberflächlich, ungeduldig, zerstreut, ungenutzter Verstand und dumm, wenig sauber, gesundheitlich: allgemeine Schwäche der Verdauungsorgane, dadurch Energie-Unterversorgung des Organismus mit den Folgen: nervöse Störungen, Vitalitätsmangel, Desorientierung und Unsicherheit

Gelb ist dem "Sanguiniker" (lebhaft) zugeordnet: Er ist heiter und aufgeschlossen, kann himmelhochjauchzend sein und gleichzeitig zu Tode betrübt. Er neigt zu einer optimistischen Lebenseinstellung.

Wesensverwandte Jahreszeit: Frühling

Der gelbe Menschentyp ist ein heiterer, fröhlicher, lebenslustiger Mensch, der mit offenen, wachen Sinnen durch die Welt "schwingt". Er ist für alles, was die Umwelt bietet, empfänglich und aufnahmebereit, ihn interessieren vielerlei Dinge. Probleme werden von ihm eher locker angegangen, denn er ist der Überzeugung, dass sie rasch und zufriedenstellend gelöst werden können. Der gelbe Mensch ist in der Regel nicht egoistisch, er kann freimütig geben und schenken. Er toleriert auch großzügig andere Menschen, ihre Meinungen und Eigenarten, solange diese ihn nicht festhalten oder einengen wollen. Der gelbe Mensch liebt seine persönliche Unabhängigkeit über alles, er will über sich und seine Handlungen selbst entscheiden, er tut das rasch und entschlossen. Unentschlossenheit und tiefsinnige Grübeleien sind ihm fremd. In finanziellen Angelegenheiten hat er in der Regel eine glückliche Hand, wenn er sich bei zu raschen Entscheidungen auch einmal verkalkulieren kann.

Da der gelbe Mensch zur Lebenslust, zur Heiterkeit und Witz neigt, gibt er sich weniger gern mit allzu pessimistischen, zurückhaltenden oder griesgrämigen Menschen ab. Er braucht die innere geistige und äußere körperliche Bewegung, die u.U. in eine gewisse Hektik ausarten kann. Er denkt und handelt rasch. Viele Gelb-Menschen sind sich selbst genug, sie müssen nicht unbedingt eine Familie gründen, um glücklich zu werden oder in einer solchen Beziehung ihre Lebensaufgabe zu finden. Sie können allerdings ihre Meinung ändern, wenn sie einen Partner finden, mit dem sie sich auf gleicher Ebene messen und ihn tolerieren können. Witzig-spritzige, geistvolle Dialoge und auch geschliffener Intellekt sind ihr Lebenselement, ohne groß in die Tiefen von Welt- und Lebensfragen zu tauchen. Findet der gelbe Mensch einen Partner mit gleichen Eigenschaften und Fähigkeiten, dann könnte ihn eine dauerhafte Verbindung reizen. Diese wird so lange halten, wie sich beide Partner nicht einschränken oder bevormunden. Eine solche Beziehung wird garantiert nie langweilig. Gehen Kinder aus dieser Verbindung hervor, werden diese möglichst früh zur Selbstständigkeit und Unabhängigkeit geführt.

Da gelbe Menschen keine besonderen Abgrenzungsprobleme gegenüber anderen Menschen kennen, können sie sich ohne Vorbehalte helfend mit ihren Mitmenschen befassen. Für sie sind daher therapeutische Berufe ideal. Doch auch in zahlreichen anderen Berufen haben sie Erfolg. Da sie von sehr rascher Auffassungsgabe sind, entscheiden sie meist spontan und haben dadurch anderen Menschen gegenüber oftmals Vorteile. Allerdings können sie weniger gut intensive Gedankengänge entwickeln oder über tiefgründige, philosophische Probleme über einen längeren Zeitraum nachdenken. Trotzdem fällt es ihnen nicht schwer, anderen Menschen mit Geduld und in Ruhe zuzuhören, wobei sie ein Anliegen sehr schnell aufgreifen und verstehen. Sie lieben die Natur und tun alles, um sie zu erhalten und vor Schäden zu bewahren. Rasch setzen sie sich aktiv für eine Aktion ein, bringen sie in Gang und lassen andere sie dann weiterführen.

Diese Art quicklebendigen, quirligen Lebens ohne lange Ruhepunkte lässt ihrem Körper kaum eine Chance, besondere Fettpolster anzusetzen. Sie sind daher eher rank und schlank als stabil und rundlich gebaut. Die Gelb-Menschen schätzen in der Regel eine einfache, praktische Frisur mit kürzerem Haarschnitt, wobei nicht selten ihre Haarfarbe hell bzw. blond und ihre Augenfarbe überwiegend blau ist. Im Sport glänzen sie bei kurzen, rasch zu bewältigenden Disziplinen wie Kurzstreckenlauf, Weit- und Hochsprung oder das Tischtennisspiel. Zeitlich lang andauernde Sportdisziplinen oder stundenlanges Schachspielen mit langwierigen Denk- und Überlegungspausen liegen ihnen weniger.

Beim gelben Mensch gibt es natürlich auch Schattenseiten. Der meist glückliche, gekonnte Umgang mit Geld kann zum Egoismus führen, denn der gelbe Mensch neigt dazu, immer mehr Geld anzuhäufen, um insbesondere mit seinem äußeren Reichtum besondere Anerkennung und gesellschaftliche Bestätigung zu finden. Um dieses Ziel zu erreichen, kann er sein Geld wiederum recht großzügig und gönnerhaft ausgeben. Findet der gelbe Mensch nicht gleichveranlagte, also schnell denkende und rasch reagierende Menschen, kann sein sprühender Witz, seine spritzige geistige Aktivität Gefallen darin finden, gegenüber langsamer Begreifenden einen gewissen Zynismus und Spott zu entwickeln wie einst der pfiffige Till Eulenspiegel gegen-über seinen insbesondere bäuerlichen und handwerklich tätigen, damals nur langsam begreifenden, gutmütigen Mitmenschen. Andererseits hat der gelbe Mensch einen besonderen Sinn auch für Humor, er kann sogar über sich selbst lachen.

Da der gelbe Mensch oftmals keine besonderen Probleme sieht oder aber sie verdrängt bzw. ihnen einfach aus dem Weg geht, kann er es nicht verstehen, warum andere Menschen sich so viele tiefe Sorgen und schwerwiegende Gedanken machen oder sich immer wieder mit zahlreichen Problemen belasten. Das Kämpfen ist nichts für ihn, er ist meist mit dem zufrieden, was er hat und besitzt. Im Leben lässt sich der gelbe Mensch gerne treiben, solange es abwechslungsreich und voller Ereignisse ist. Er lebt im Jetzt und Heute und denkt nicht tiefsinnig an gestern oder morgen. Erweist sich ein Problem doch als nicht gleich lösbar und wird dadurch sein Drang nach Freiheit eingeengt, kann der gelbe Mensch rasch ungeduldig, ja sogar "böse" reagieren und in seinem Frust ohne lange Vorwarnung "explodieren". Diese Eigenschaften sind keine günstigen Voraussetzungen für einen fähigen Staatsmann oder Politiker, daher finden wir unter ihnen kaum einen typischen gelben Menschentyp. Der gelbe Mensch kann sich nicht verstellen, er ist offen und ehrlich; er könnte also in der Politik die vielfältigen Probleme und Lösungen nicht "aussitzen".

Obwohl das Gelb zweifelsohne die Seele des Menschen erheitern und positiv stimulieren kann und obwohl es die mit Abstand fröhlichste aller Farben darstellt, gaben bei umfangreichen Befragungen unterschiedlicher Personenkreise nur rund fünf Prozent der Männer und vier Prozent der Frauen an, dass Gelb ihre Lieblingsfarbe sei. Vermutlich möchten viele Menschen nicht gerne aus einer gewissen Verträumtheit des Wachbewusstseins durch das helle, weckende Gelb an die klare, nüchterne Realität des Tages gerissen werden. Wenn ein Mensch die Farbe Gelb nicht mag oder sie sogar ablehnt, hegt er gewisse Ängste, tiefer in sein Inneres zu schauen, Fehler zu entdecken oder die "Wahrheit" über sich selbst zu erkennen. Die Gelb-Menschen entwickeln eine starke, sehr persönlich geprägte gedankliche Tätigkeit, aus der sie kaum wieder herauskommen. Sie drehen sich quasi geistig im Kreise und sind in ihr gedankliches Konzept sehr verliebt.

Und zu guter Letzt noch der gelbe Denktyp nach Max Lüscher:

Farbwahl: GELB - Gelber Denktyp
Typologie Gelber Denktyp
Bevorzugte Denkart: Rezeptives Denken
Typen-
Beschreibung
Rezeptivität heisst Aufnahmefähigkeit. Rezeptives Denken will beobachten, staunend schauen, aufmerksam und aufgeschlossen sein gegenüber dem, was geschieht. Das rezeptive Denken geht der Erfahrung, dem logisch ordnenden, auf dem unsere Erfahrungen beruhen, voraus. Der gelbe Denktyp fragt sich: Warum eigentlich? Er will die Welt, seine Umgebung, sich entdecken und dabei herausfinden, was da vor sich geht.
Typen-
Beurteilung
Verhalten
Das Verhalten des gelben Denktyps äussert sich im Bedürfnis, stets Neues zu erleben. Er liebt die Veränderung und erwartet davon eine Verbesserung. Im Falle der Übertreibung steigert sich das Selbstgefühl der inneren Freiheit und das Ziel der Unabhängigkeit in ein illusiorisches Freisein wie in Sinnestäuschungen.
Typen-
Bewertung positiv
Der gelbe Denktyp ist der Meinung, dass man die Welt mit allen Sinnen erleben muss, um sie zu verstehen. Er findet, aus dem, was man sieht und erlebt, entstünden die wirklichen Erfahrungen und dass man sich auf die Empfindungen der Sinne verlassen kann.
Typen-
Bewertung
negativ
Der gelbe Denktyp wird als oberflächlich, nicht logisch denkend angesehen, da sein Denken ungeordnet ist und auf Gefühlen beruht, die man rational nicht begründen noch beweisen kann. Er wird als ein Denktyp angesehen, der kindlich verspielt handelt. Seine Einfälle sind oft gedankliche Spielereien, die keinen praktischen Nutzen haben und niemanden zu etwas dienen.

Donnerstag, 21. Mai 2009

Alles gelb macht der Mai!

Ich habe das schöne Wetter mal genutzt, um ein bisschen mit meiner Lumix herumzuspielen, und das ist dabei herausgekommen:

Zum Vergrößern, wie immer, auf's Foto klicken!

Samstag, 9. Mai 2009

Danke!

Auch wenn die letzte Woche rein äußerlich betrachtet sehr unspektakulär war, so hat sie mich innerlich doch ziemlich aufgewühlt. Das hat ganz verschiedene Gründe - angefangen bei Berits 10. Todestag, der seit diesem Jahr nicht mehr nur schwarz umrandet in meinem Kalender steht, und endend beim Lesen von Andreas neuem Roman, der mich über Freundschaft, Liebe, Vergäng-lichkeit und die Menschen, die mir wirklich wichtig sind, hat nachdenken lassen. Aber fangen wir mal ganz am Anfang an: Montag, der 4.5.! Vor genau 10 Jahren habe ich meinem Tagebuch folgende Zeilen anvertraut:

Er is iets verschrikkelijks gebeurd... geen liefdesverdriet, geen problemen met m'n gastgezin... erger dan alles wat ik tot nog toe mee heb gemaakt. Erger dan het ergste verdriet. YFU heeft gebeld en ik kan het nog steeds niet geloven, maar Berit is dood. Overleden. Autoongeluk. [...] 4 dagen geleden zag ik haar nog. Toen was ze springlevend. Toen feestten we in Amsterdam, Koninginnedag... We hebben zo veel gepraat - over haar verjaardag die in juni zou zijn, over de toekomst die ze niet meer heeft. [...] Waarom nou zij? Ik zie ze nog zo levend voor me. Ik wil het gewoon niet waar hebben dat ze er niet meer is, dat ik haar nooit weer zie... Ze komt gewoon niet meer terug! [...] Maar ik begrijp het nog steeds niet. Ook omdat ik haar een paar dagen geleden nog zag. En omdat we zo veel plezier hadden... samen... zo veel gelachen... al die foto's... al die geheimpjes... en [...] ik moet voor zo veel dingen dankbaar zijn, verdomd dankbaar! Ze heeft zo veel gedaan! Voor mij! Voor iedereen! [...] Geen kans meer. De dood is iets beslissends... en Berit had een hekel aan beslissingen, vooral als ze over haar hoofd heen werden genomen. [...] Ik mis haar zo.

Vor 10 Jahren ereilte mich die Nachricht vom Tod meiner besten Freundin. Vor 10 Jahren wurde der 4.5. zum dunkelsten Tag meines Lebens. Vor 10 Jahren dachte ich, dass ich nie wieder Glück empfinden würde - aus dem einfachen Grund, dass ich alles, was ich nach dem 4.5.1999 erlebte, nicht mehr mit Berit teilen konnte. 10 Jahre lang hatte der 4.5. nur diese eine Bedeutung für mich - dass mir der liebste Mensch, den ich hatte, brutal entrissen wurde. Doch die Wege des Schicksals sind unergründlich, und so bekam der 4.5. in diesem Jahr eine völlig neue Bedeutung für mich, weil an genau jenem Tag vor 25 Jahren ein ganz besonderer Mensch das Licht der Welt erblickte und mich - als sei es das normalste auf der ganzen Welt - vom ersten Moment unseres Kennenlernens an in sein unsagbar großes Herz schloss, alle Gedanken mit mir teilte und mir vertraute, als wäre er nie verletzt worden. So paradox es klingen mag - der dunkelste Tag meines Lebens ist seitdem auch einer der hellsten, und neben Berits Namen leuchtet jetzt ein zweiter: Katha! Sie hat mir gezeigt, dass man nicht immer Großes tun muss, um großartig zu sein, und dass Stärke auch bedeutet, Schwäche zu zeigen. Danke, Große, dass du so bist wie du bist und mich so magst, wie ich bin, dass du dich mir anvertraust und mir immer wieder das Gefühl gibst, einzigartig zu sein.

Es gibt Menschen wie Katha, die schnell Vertrauen fassen, und es gibt Menschen, die eher einem scheuen Reh gleichen. So auch Katrin - eine kleine, knuddelige Berlinerin, die bereits letzten Sommer in mein Leben getreten ist. Nicht Knall auf Fall, sondern Schritt für Schritt hat sie sich mir geöffnet und durch ihre liebe und verständnisvolle Natur direkt in mein Herz geschlichen. Durch ihre Art, alles zu hinterfragen, sich nicht mit halben Sachen zufrieden zu geben, ihre Geduld, ihr Einfühlungsvermögen und ihren Blick fürs Detail hat sie mir beigebracht, Dinge mit anderen Augen zu sehen und die Welt nicht eindimensional zu betrachten. Und ganz nebenbei hat sie mir viele kleine Blicke in ihre Seele erlaubt - eine Tatsache, deren Bedeutung mir erst vor ein paar Tagen so richtig bewusst geworden ist, und die ich unheimlich schätze. Danke für dein Vertrauen, Kleines! Danke, dass du immer für mich da bist! Und danke, dass du es gerade mir erlaubt hast, die Treppen zu deiner Seele hinabzusteigen. Ich bin mir sicher, dass wir sie Hand in Hand wieder hinaufsteigen werden.

Jemandem zu vertrauen, sich auf ihn verlassen zu können und füreinander da zu sein ist eine Kunst; doch ein Meisterwerk wird das Ganze erst, wenn man all dies über Jahre hinweg schafft. Leider bedeutet das Beenden eines Lebensabschnitts oft auch das Ende von Freundschaften. Neue Lebensziele, Ortswechsel und innere Wandlungsprozesse führen dazu, dass Menschen plötzlich getrennte Wege gehen; und dennoch gibt es Freundschaften, die so stabil sind, dass sie all das überleben.

Als Alex mich vor 3 Wochen in Schwerin besucht hat, ist mir wieder einmal bewusst geworden, warum nur die wenigsten Freundschaften dazu geschaffen sind, ewig zu halten: Für beide Seiten muss das innere Bedürfnis, am Leben des anderen teilzuhaben, gleich groß ausgeprägt sein, und beide Seiten müssen bereit sein, gleich viel dazu beizutragen. Dass Alex keine Kosten und Mühen gescheut hat, mich in der Stadt zu besuchen, die - wenn auch nur für 10 Wochen - mein Zuhause war, und dass sie es mir andersherum immer wieder ermöglicht, Teil ihrer Welt sein zu dürfen - das ist wirklich etwas Besonderes, und ich bin froh, dass wir uns nach all der Zeit - Höhen und Tiefen eingeschlossen - immer noch haben. Danke, Süße! Du hast mir immer wieder gezeigt, wie wichtig es ist, seinem Herzen zu folgen, und ich hoffe, dass wir uns auch die kommenden Jahre gegenseitig den Rücken stärken werden.

Eine langjährige Freundschaft (um genau zu sein, die längste) verbindet mich auch mit Annett - und dass wir immer noch Freundinnen sind, ist vor allem ihrer wunderbar unkomplizierten Art und wohl auch ihrer unheimlichen Geduld zu verdanken. Wie oft Annett nachsichtig mit mir war, obwohl ich sie bestimmt nicht nur einmal enttäuscht habe, auf mich zugegangen ist, obwohl ich ihr so manches Mal den Rücken zugewandt habe, mich von meinem hohen Ross heruntergeholt hat, als ich kurz davor war, abgeworfen zu werden, oder mir einfach nur im richtigen Moment zugehört, mich in den Arm genommen oder meine Tränen getrocknet hat - unzählige Male, und doch war jedes einzelne etwas Besonderes, etwas, an dem ich mich festhalten und durch das ich mich weiterentwickeln konnte. Danke, Annett, dass du mich trotz meiner Flausen nie aufgegeben hast, und dass du bei mir geblieben bist, obwohl es ganz sicher nicht immer leicht mit mir war!

Nicht immer leicht hatte es auch Susanne mit mir. Ich möchte gar nicht wissen, für wie bekloppt sie mich gehalten haben muss, als ich zusammen mit Uli in Genua eintrudelte und wir ihr (oft unbewusst, aber dennoch schmerzlich) bewusst machten, dass Deutschland noch immer geteilt ist. Dass Su und ich trotzdem Freunde geworden (und vor allem geblieben!) sind, liegt unter anderem daran, dass sie der liebste und toleranteste Mensch ist, den ich kenne. Bei ihr kann ich immer hundert Prozent ich selbst sein, und ich war mit ihr auch ungelogen noch kein einziges Mal in einer Situation, in der ich innerlich dachte: "Für diesen Satz oder jenes Verhalten gibt's jetzt Punktabzug." Im Gegenteil - egal, was Su sagt oder tut, sie sammelt bei mir immer nur Pluspunkte. Ich glaube, dass es keinen anderen Menschen auf dieser Welt gibt, mit dem ich mich so wohl fühle wie mit ihr; und wenn ich etwas sicher weiß, dann, dass diese Freundschaft auch in 30 Jahren noch bestehen wird, weil sie mir so unendlich gut tut, dass ich sie niemals missen möchte.

Ein letztes, aber deshalb nicht weniger wichtiges Dankeschön gilt Stephan. Ich sage es dir viel zu selten, Schatz, aber du bist und bleibst die wichtigste Person in meinem Leben. Jede Sekunde mit dir ist etwas Besonderes: jedes Lächeln, jeder Blick, jede Geste, jeder Kuss gibt mir das Gefühl, alles zu haben, was ich brauche, um glücklich zu sein. Du lässt mich fliegen, aber niemals aus den Augen; und wenn ich abstürze, fängst du mich auf, schenkst mir ein Paar neue Flügel und ermunterst mich, es noch einmal zu versuchen. Du bleibst für mich stark, selbst wenn du dich schwach fühlst. Du liebst mich mit all meinen Ecken und Kanten und mitsamt meiner Vergangenheit... lässt mich einfach ich selbst sein - und dafür bin ich dir unendlich dankbar!
Ich liebe dich, mein Mondscheinhase!

Freitag, 1. Mai 2009

Zugvögel machen Karriere!

Das ist der Slogan eines Informationsheftes der Agentur für Arbeit für Leute, die im Ausland arbeiten möchten. Seit heute machen meine Zugvögel allerdings ohne mich Karriere, denn gestern war mein letzter Tag hier in Schwerin. 9 Wochen lang habe ich 8 Unterrichtsstunden täglich bis zu 17 Männern von Anfang 20 bis Ende 50 versucht, Niederländisch beizubringen, und nun sind sie flügge geworden. Nächste Woche gehen sie ins Praktikum, bevor sie in etwa drei Wochen in Holland anfangen zu arbeiten.
Ich muss sagen, dass ich im Großen und Ganzen mit meiner ersten längeren Arbeitserfahrung zufrieden bin. Von meinem Arbeitgeber wurde der Kurs in den höchsten Tönen gelobt, weil es überhaupt keine Probleme gab (und das ist bei solchen Kursen wohl eher die Ausnahme). Ja, als "höflich", "pünktlich", "lieb" und "unauffällig" wurden meine Männer gar betitelt, und im Prinzip stimmt das ja auch! Ich werde sie jedenfalls vermissen - die teils flachen und teils intelligenten Witze, die Läufer- und Binderverbände, Ernie und Bert, die Flirtversuche der Herren aus der ersten Reihe und die Beschwerden über zu wenige Pausen! Ich glaube, ich habe noch nie in meinem Leben so viel gelacht wie in den letzten Wochen, und ich gebe zu, dass ich es genossen habe, "Huhn im Korb" zu sein. Zum Abschluss waren wir gestern noch alle zusammen Mittagessen, und am Ende habe ich sogar einen wunderschönen Blumenstrauß geschenkt bekommen. Da war ich wirklich gerührt!
Und nun? Heute kommt Stephan, um mich und die Häschen abzuholen, und dann werde ich hoffentlich auch bald zum Zugvogel, der Karriere macht. Im Gegensatz zu meinen Bauarbeitern wird es mich allerdings gen Süden ziehen. Aber rein sprachlich ist der Sprung vom Niederländischen zum Schweizerdeutschen ja zum Glück nicht sooooo groß... ;o)

Abschiedsgeschenk von meinen "Zugvögeln"