Sonntag, 31. Juli 2011

Im Dunkeln ist gut munkeln... oder rumbläken.

Dieses Wochenende, das - nebenbei bemerkt - (zumindest gefühlt) das verregnetste Wochenende der Wetteraufzeichnungen war, haben Annett und Frank uns in Berlin besucht, und da man sich bei dem mehr als nur beschissenen Wetter (ich weigere mich, hier beschönigende Ausdrücke zu verwenden) auf Aktivitäten im Trockenen beschränken musste, waren wir im Dunkelrestaurant. Die Idee kam von Stephan, weil er vor Jahren schon einmal dort gewesen ist und es ziemlich cool fand. Ich jedoch muss sagen, dass ich es ziemlich überbewertet und für knapp 60 Euro pro Person definitiv viel zu teuer fand. Das Essen (wir haben uns alle vier für das Überraschungsmenü entschieden) war zum Großteil gar nicht nach meinem Geschmack und auch nicht wirklich so unglaublich einzigartig und gut, dass es sich gelohnt hätte, dafür drei Stunden im Dunkeln zu sitzen. Jedenfalls waren die drei Gänge aus meiner Sicht keine 35 Euro pro Person wert (Getränke exklusive). Dazu kam, dass es (durch das unmögliche Benehmen der anderen Gäste) unheimlich laut war und man sich kaum angenehm unterhalten konnte. Durch den Lärm fiel es dann auch schwer, sich ganz und gar auf seine Geschmackssinne zu konzentrieren. Und das groß angekündigte Abendprogramm, für das man noch mal 25 Euro pro Person extra zahlen musste, war auch nicht gerade der Brüller. Gut, die Udo-Lindenberg-Imitation kam ganz gut, aber den Rest (ein paar am Klavier vorgetragene Evergreens von Abba bis Bill Ramsey) hätte man auch in einer 0815-Livemusik-Bar irgendwo in Mitte für lau haben können. Fazit: Dunkelrestaurant lohnt sich maximal am Montag und Dienstag, wenn man dort auch ohne Zusatzprogramm essen kann, und dann sollte man sich doch sehr genau überlegen, ob man zum Überraschungsmenü greift oder zumindest, was man aus dem Überraschungsmenü ausschließen möchte. Kalte, schleimige Kalbsbacken zum Beispiel... oder in Rum ertränkte Früchte.