Dienstag, 31. März 2009

Aus meiner Gedichtetruhe - Untitled

Aus gegebenem Anlass (ich habe mit "Regen" den ersten Platz bei einem Songtext-Contest gewonnen) habe ich mal wieder mein altes Poesiebuch hervorgekramt und bin dabei auf ein Gedicht ohne Titel gestoßen, das ich irgendwann in meiner Studienzeit geschrieben habe (und das nebenbei bemerkt letztes Jahr bei einem Gedichtewettbewerb zum Thema "Angst" auch den ersten Preis gewonnen hat). Da ich dieses Gedicht noch nie veröffentlicht habe, möchte ich es heute mit euch teilen. Ich bin gespannt, was ihr so hineininterpretiert. Die "Auflösung" (also meine Gedanken beim Schreiben) erfahrt ihr weiter unten.

Schwarze Flut,
Regenzeit.
Wo komm ich her?
Bin ich bereit?
Dunkle Schatten,
Mauern der Angst.
Soll ich gestatten
was du verlangst?
Graue Facette,
Flügel gebrochen,
ich wünschte ich hätte
dich nie getroffen.

Ja, das ist es also - sehr düster, ich weiß. Dieses Gedicht war Teil meines ersten selbstgeschriebenen Romans und sollte ursprünglich die Angst des Protagonisten vor dem ersten Treffen mit seinem leiblichen Vater ausdrücken. Deshalb wollte ich es auch "Adoption" nennen. Da ich jedoch finde, dass jeder dieses Gedicht so lesen und verstehen sollte, wie es ihm persönlich sinnvoll erscheint, habe ich ihm keinen Titel gegeben.

Samstag, 21. März 2009

Frühlingsgefühle

Seit etwa 3 Wochen ist der Ostorfer See nicht mehr zugefroren, und so sind letztes Wochenende auch die Haubentaucher zurückgekehrt. Ich weiß nicht, ob sie sich davor nur irgendwo versteckt oder ob sie an der Küste überwintert haben - jedenfalls habe ich hier Anfang dieser Woche zum ersten Mal welche gesehen und (immer noch dank meines Naturkundemuseumbesuchs in Berlin mit Alex Mitte Februar) erfolgreich als Haubentaucher identifizieren können. So, dann kann das Gebalze ja losgehen...

PS: Und nicht nur die Haubentaucher haben Frühlingsgefühle - Stephan wurde gestern Abend aufs Heftigste vom Besitzer eines Wiener Bio-Restaurants angeflirtet, und ich bin vorgestern von meinen Kolleginnen vor einem männlichen Kollegen, der mindestens doppelt so alt ist wie ich, gewarnt worden, weil ich angeblich sehr gut in sein Beuteschema passe (ihr wisst schon... jung, schlank, gutaussehend ;o) ...).

PPS: Ich entschuldige mich aufrichtig für die Sinnlosigkeit dieses Posts, aber ihr müsst mich verstehen... seit ich weiß, dass ich völlig überraschend zur herzenbrechenden, deutschen Tennisspielerin mutiert bin, kriege ich nachts kein Auge mehr zu.

Donnerstag, 19. März 2009

Was ist schlimmer?

Zweieinhalb Stunden lang im Auto...
a) Rammstein live im Dauerloop mit solchen Hammerhits wie "Bück dich" zu hören
oder
b) Ballermann-Fußballgassenhauer in voller Lautstärke?

Ich hatte letztes Wochenende beides, und meine Ohren haben sich immer noch nicht wieder von diesem Hörtrauma erholt! Ich frage mich schon seit Tagen, ob das jetzt den Straftatbestand der Ruhestörung erfüllt... oder den der Körperverletzung - falls es so etwas wie 'akustische Körperverletzung' gibt.

Freitag, 6. März 2009

Schwerin ist wie Weimar...

...nur dass die Bauhaus-Studenten hier ALG2-Empfänger sind.


Okay, das war jetzt fies (zumal meine Bauarbeiter ja im Großen und Ganzen wirklich sehr umgänglich sind, hehe), und ganz so stark vereinfachen kann man es auch nicht, aber dennoch hat mich Schwerin bei meinem ersten Stadterkundungsgang ein wenig an Weimar erinnert. Die Stadt ist architektonisch eigentlich in einem ziemlich guten Zustand (nur hier und da lacht einem mal eine unrenovierte Häuserfassade entgegen), und um die Nachmittagszeit ist das Zentrum auch erstaunlich belebt. Auch die vielen Seen haben mich ein bisschen an Weimar erinnert, weil ich auf meinem Weg zur Bauhaus-Uni immer am Weimarhallenpark vorbeigeschlendert bin. Jetzt wohne ich ja direkt am Ostorfer See, auf der Halbinsel Krösnitz, und mein Weg zur Arbeit führt nur am See entlang. Da steht man doch gerne 10 Minuten eher auf, um das Stückchen bis zum Schulungszentrum zu Fuß laufen zu können - vorbei an schnatternden Stockenten, kreischenden Lachmöwen und gellenden Blessrallen (ja, der Berliner Naturkundemuseumsbesuch hat sich ausgezahlt).
Was mich natürlich auch sofort an Weimar erinnert hat, ist das Schweriner Schloss. Nicht dass das Schloss Belvedere dem Schweriner vom Baustil und der Schlossanlage großartig ähnelt, aber sie sind beide gelb, haha. Ich hatte noch keine Gelegenheit, mir das Schweriner Schloss mal aus der Nähe anzuschauen, doch komme ich jedesmal daran vorbei, wenn ich am Burgsee vorbei in Richtung Zentrum laufe (für den Anblick nehme ich sogar einen kleinen Umweg in Kauf), und ich muss sagen, es ist wirklich malerisch gelegen. Überhaupt mag ich die Ruhe dort am See, das Seegras, die schummrige Beleuchtung im Dunkeln...
Was die Einwohnerzahl betrifft, wurde ich diese Woche darüber aufgeklärt, dass Schwerin seit Jahren um sein Großstadtrecht kämpft, weil es immer knapp unter der 100.000-Einwohnermarke liegt. Ich hätte da ein paar Tipps: zuerst mal alle umliegenden Dörfer eingemeinden, dann die Studenten mit Bonusheftchen dazu überreden, ihren Hauptwohnsitz nach Schwerin zu verlegen, und wenn alle Stricke reißen: Zweitwohnsitzsteuer... woher mir diese schäbigen Gedanken wohl nur kommen?!

Burgsee mit dem Schweriner Schloss bei Nacht