Sonntag, 20. Dezember 2009

Ramsch, Rausch oder Rache?

Jeden Morgen komme ich auf dem Weg zur Arbeit an diesem merkwürdigen Gebilde vorbei:


Und jeden Morgen frage ich mich, wie es wohl entstanden ist. Drei aneinander gekettete Fahrräder mitten auf dem großen Platz am Ende der Mozartstraße! Ist das Kunst? Wohl eher Schrott! Aber die Stadt Jena hat ja auch schon sechsstellige Beträge für Schrott-Skulpturen bezahlt und als "Kunst" bezeichnet. Vielleicht haben hier aber auch einfach drei Freunde eines schönen Abends ihre Fahrräder angeschlossen und danach so ausschweifend gefeiert, dass sie am nächsten Tag nicht mehr wussten, wo sie ihre Räder suchen mussten? Oder wollte sich hier jemand für etwas rächen und hat das Fahrrad seines Racheopfers einfach mit irgendwelchen anderen Fahrrädern zusammengeschlossen? Der letzte Gedanke gefällt mir irgendwie. Ich glaube, wenn ich mich das nächste Mal an irgendjemandem rächen will, mache ich das auch so - vorausgesetzt derjenige besitzt ein Fahrrad! Also... seid lieber nett zu mir - sonst müsst ihr euch bald einen Bolzenschneider besorgen!

Dienstag, 1. Dezember 2009

Herzlichen Glückwunsch...

...zum 100. Post!

Ich gratuliere mir quasi selber - dazu, dass dieser Blog es überhaupt bis zum 100. Post geschafft hat, dazu, dass ich ihn (relativ) regelmäßig mit Posts füttere (mein zu Anfang gestecktes Ziel war ja mindestens ein Post pro Monat, und das habe ich doch weit übertroffen), und auch dazu, dass die Posts sogar ab und zu sinnvoll sind und vom einen oder anderen gelesen (oder gar kommentiert) werden. Also: An dieser Stelle auch einmal HERZLICHEN DANK an meine treuen Leser und Kommentatoren!

Viva Veroase alias Veros Welt!

Und nun lasst uns auf die nächsten 100 Posts anstoßen!

PS: Ich stoße mit Orangensaft an, weil ich wegen meines durch eine Mittelohrentzündung hervorgerufenen Hörsturzes gerade fünf verschiedene Medikamente nehme, die sich nicht so gut mit Alkohol vertragen. Prost!

Montag, 9. November 2009

Gedanken zum Mauerfall

Ich sitze seit einer Woche in der Redaktion einer Kölner TV-Produktionsfirma und absolviere ein Praktikum, unbezahlt, obwohl ich dem Unternehmen durch meine Arbeit (hoffentlich) bald bares Geld liefere. Um mich herum lauter nette Menschen - aus Hannover, Bonn, Remscheid...

Letzten Mittwoch war ich mit Susanne in einem arabischen Café in der Kyffhäuser Straße, wo wir diesen superleckeren gesüßten Melissen- bzw. Pfefferminztee getrunken haben. Susanne ist aus Düsseldorf. Ich habe sie während meines ersten längeren Italienaufenthalts kurz nach dem G8-Gipfel in Genua kennen gelernt, wo wir uns ein halbes Jahr lang mit zwei Spaniern und zwei anderen deutschen Mädchen eine WG geteilt haben. Mit Susanne zusammen zu sein ist wie 365 Tage im Jahr Sonnenschein. Wenn es eine Freundschaft in meinem Leben gibt, die ich niemals missen möchte, dann diese.

Einen Tag später habe ich mich nach der Arbeit mit Tom auf ein paar Gläschen Kölsch im Stadtgarten getroffen. Tom ist in Münster aufgewachsen, auch wenn die Familie seines Vaters ursprünglich aus Mecklenburg kommt, von dort aber noch vor dem Mauerbau in den Westen geflohen ist. Er hat sich halb totgelacht, als ich ihm erzählte, dass wir "damals" besonders gute Ware nur im Exquisit bzw. Delikat kaufen konnten oder (mit Westgeld) im Intershop.

Ich spreche vier Sprachen fließend, weil meine Eltern mir mit 16 Jahren einen elfmonatigen Gastfamilienaufenthalt in den Niederlanden ermöglichten, wo ich mir von (nicht nur) einem US-Amerikaner das Herz brechen ließ, aber dafür immerhin fließend Englisch und natürlich Niederländisch lernte; und weil ich nach dem Abi insgesamt 14 Monate in Italien gewohnt und gearbeitet habe, spreche ich auch die schönste Sprache der Welt weitgehend akzentfrei.

Vor drei Jahren haben sich meine Eltern getrennt - nach über 25 Jahren Ehe, die seit der Wende jedoch nur noch eine Wochenend-Ehe war, weil mein Papa aus wirtschaftlich-finanziellen Gründen in Hannover arbeitete und jede Woche pendelte.

Mein Bruder ist seit drei Jahren verheiratet. Seine Frau ist Kubanerin. Er hat sie bei einem Studienaufenthalt in Havanna kennen gelernt. Um nach Deutschland kommen zu können, musste sie ihr fast fertiges Studium im sozialistischen Kuba abbrechen und in Berlin noch einmal völlig von vorn anfangen, da sie als Absolventin nicht aus Kuba hätte ausreisen dürfen. Sie kommt aus einem Land, das sich rühmt, die besten Ärzte der Welt auszubilden, aber wenn nicht jeden Tag jemand bei ihrer Mutter im Krankenhaus wäre, um zu überwachen, dass ihr die erforderlichen Medikamente für ihre Bindehautentzündung auch tatsächlich verabreicht werden statt auf dem Schwarzmarkt zu landen, hätte diese ihr Augenlicht wahrscheinlich längst verloren.

Ich habe die ersten Jahre meines Lebens ohne Telefon verbracht. Auch in meiner Jugend habe ich nicht viel telefoniert, weil meine Eltern noch lange nach der Wende nur ein Funktelefon besaßen, mit dem das Anrufen extrem teuer war. Ich glaube, dass das der Hauptgrund dafür ist, warum ich es auch heute noch hasse zu telefonieren.

Ich könnte sicher noch tausend andere Beispiele bringen, die zeigen, dass sowohl die DDR als auch der Mauerfall und damit die BRD mein Leben und damit auch meine Persönlichkeit in nicht unerheblichem Maße geprägt haben - im positiven wie auch negativen Sinne. Aber wenn ich dann kurz in mich gehe und an all die Menschen, Orte und Sprachen denke, die ich nur (kennen) gelernt habe, weil heute vor 20 Jahren in Berlin die Mauer fiel, dann kann ich mit Überzeugung sagen: Ohne die Wende wäre ich jetzt nicht die, die ich heute bin. Vielleicht wäre ich dennoch glücklich, aber ganz gewiss nicht wunschlos!

Sonntag, 8. November 2009

Zitat des Tages

"Jemand, der nach Köln geht und dort niemanden kennen lernt, muss gestört sein." (Katha, 07.11.2009, 23:47 Uhr)

Montag, 19. Oktober 2009

Liebeserklärung an einen Superhelden

Aus gegebenem Anlass, nämlich dem Erscheinen von "Astro Boy: The Video Game" (ab morgen offiziell im Handel für Playstation, Nintendo DS, Wii usw.), möchte ich mich nun endlich einmal zu meinem Lieblingscomichelden Astro Boy äußern: Für alle, die Astro Boy nicht kennen - das ist so ein kleiner "vermenschlichter" Roboter, der in einem futuristischen Japan lebt und die Welt vor den Bösen und Ungerechten schützt.
Es gibt wirklich keinen Comic, der mich je so fasziniert hat, weil es zum einen Liebe auf den ersten Blick war (der Kleine sieht einfach zuuuuu knuddelig aus - auch wenn er mir in den neuen Filmen und im Videospiel nicht so gut gefällt wie in den Comics und der TV-Serie!) und ich zum anderen jedes Mal, wenn ich eins der unzähligen Astro Boy-Abenteuer lese, das Gefühl habe, mit meinem Wunsch nach einer friedlicheren und gerechteren Welt nicht mehr alleine zu sein. Dazu kommt, dass Astro Boy trotz seiner Superkräfte und Heldentaten nicht arrogant oder unnahbar wirkt. Im Gegenteil - er ist immer freundlich und hört nicht auf, an das Gute im Menschen zu glauben, obwohl er tagtäglich eines Besseren (bzw. in diesem Fall eher eines Schlechteren) belehrt wird.
Ich tue mich normalerweise sehr schwer damit, jemanden als "Idol" oder "Held" zu bezeichnen und mich hundertprozentig mit etwas zu identifizieren, auf das ich keinen Einfluss habe bzw. das völlig unabhängig von mir existiert, aber bei Astro Boy stimmt wirklich alles. Diesen kleinen Roboterjungen muss man einfach gern haben!


Samstag, 3. Oktober 2009

Beleidigung oder Kompliment?

Als ich heute von meiner Mama zurück in die Stadt lief, sprach mich auf Höhe der Agentur für Arbeit eine junge Studentin an und fragte mich: "Entschuldigung, bist du auch Erstsemester?"
Ich fragte noch einmal nach, weil ich glaubte, mich verhört zu haben, doch sie meinte das wohl wirklich ernst. Nachdem ich ihr dann erklärt hatte, wo ich die Seidelstraße vermutete (das wollte sie nämlich wissen), setzte ich meinen Weg mit einem dicken Grinsen fort. Vor nicht allzu langer Zeit hätte ich die Frage "Bist du auch Ersti?" vermutlich als große Beleidigung empfunden, aber mittlerweile nehme ich das als riesengroßes Kompliment! Scheint die Antifaltencreme also doch zu wirken...

Sonntag, 27. September 2009

Solidarität endgültig abgewählt!

Ersten Hochrechnungen zufolge bekommt Deutschland nun eine schwarz-gelbe Regierung - keine große Überraschung, deuteten die Umfragen doch genau dieses Ergebnis bereits lange im Voraus an. Somit hält sich meine Enttäuschung - oder besser gesagt: mein Entsetzen - in Grenzen. Mein Unverständnis jedoch ist größer denn je, weil anscheinend niemand (mehr) in diesem Land Wahlprogramme liest (bzw. versteht), bevor er sein Kreuzchen setzt. Anders kann ich mir jedenfalls nicht erklären, wie es möglich ist, dass eine Partei, die das Wort "Freiheit" niemals im Sinne individueller, sondern immer nur im Sinne (größtenteils absolut unsozialer) Marktfreiheit verwendet, die Raffgier, Rücksichtslosigkeit und Ausbeutung propagiert und unter dem lächerlichen Begriff "Eigenverantwortung" zusammenfasst, die das (ebenfalls völlig unsoziale) Zeitarbeitsprinzip, immer größere Lohnunterschiede (Arbeiterhungerlöhne vs. Managergehälter) und am besten noch die 50-Stunden-Woche - als "Wettbewerbsfähigkeit" getarnt - einführen bzw. beibehalten und erweitern will, und der das Wort "Solidarität" ein Fremdwort ist, es sei denn, es wird im Zusammenhang mit Banken gebraucht - genau den Institutionen, die unsere Solidarität am allerwenigsten nötig haben.
Ich tue jetzt jedenfalls das, was mein Wackel-Dackel schon seit Jahren tut - den Kopf schütteln! Den Schwanz werde ich jedenfalls nicht einziehen! Im Gegenteil: Wenn ich in den nächsten vier Jahren noch einmal IRGENDJEMANDEN über zu niedrige Löhne,
zu hohe Managerboni und die Bankenkrise schimpfen höre, dann beiße ich ihm ins Bein und belle schadenfroh: "Frag doch den Westerwelle, ob er dir das Geld für die Behandlung beim Arzt gibt, wenn es keine gesetzliche Krankenversicherung mehr gibt und sich deine Private weigert, die Kosten zu übernehmen! Man sieht ja, wie hervorragend das bisher in den USA funktioniert hat. Wuff!"

Samstag, 19. September 2009

Hat es mir geschadet?

Meine Mama zieht gerade um, und das hat neben den unangenehmen Seiten wie Schränke ausräumen, Kisten packen, Regale aufbauen, Fenster putzen usw. auch einen positiven Nebeneffekt: Man findet plötzlich Dinge, an die man sich gar nicht mehr erinnert oder die man bereits verloren glaubte. Eins dieser Dinge ist ein altes Fotoalbum, das mir gestern beim Kistenpacken in die Hände fiel; und genau dieses Fotoalbum enthält schockierendes Beweismaterial über meine "Säufervergangenheit"! Wenn ich jetzt so darüber nachdenke, frage ich mich, ob die kindliche Prägung nicht doch ein wenig überbewertet wird, denn wie soll ich mir sonst erklären, dass aus dem Bier trinkenden und Schokozigaretten kauenden kleinen Mädchen von damals (meine Lieblingsmarke war "London Mall") eine Frau geworden ist, die weder trinkt noch raucht?

Tobestündchen mit dem Papa...

...und danach gnadenlos abgefüllt!

War vielleicht doch keine so gute Idee?!

Und ob - jetzt geht's erst richtig los!

Meine Schokozigaretten-Lieblingsmarke: "London Mall"!
(Quelle: www.volksfreund.de)


Freitag, 11. September 2009

Neulich auf dem Kinderspielplatz

Moderne Kommunikation zwischen Kindern im Computer-Zeitalter:
"Du kannst mich nicht mehr angreifen - du hast schon alle deine Leben aufgebraucht!"

Samstag, 29. August 2009

Befremdliche Berliner Begegnungen

Drei Wochen habe ich das Hauptstadtleben nun genossen, aber auch in seiner Eigenartigkeit erlebt. Drei Begegnungen sind mir dabei besonders im Gedächtnis geblieben.

Begegnung der ersten Art:
Gleich an meinem ersten Arbeitstag überquere ich an einer Stelle, an der der Fußweg aufgrund einer Baustelle gesperrt ist, die Straße, laufe das kurze Stück jedoch auf der Fahrbahn und nicht auf dem gegenüberliegenden Fußweg, weil man diesen durch die sehr eng parkenden Autos nur schwer erreicht und ich eh gleich wieder auf die Straßenseite wechseln muss, auf der mir die Baustelle den Weg versperrt. Ich bin fast vorbei, da hält ein Polizeiauto neben mir, und ein älterer Herr in Uniform, der um meine Sicherheit als Fußgänger besorgt ist, fragt mich, warum ich nicht den Bürgersteig benutze. Ich muss lachen und sage, dass auf dem Bürgersteig gebaut wird, doch er verweist auf den gegenüberliegenden Bürgersteig. Dass ich den durch die eng parkenden Autos nicht erreiche, tut er mit einem "Na hören Sie mal, Sie sind doch rank und schlank!" ab, und mein "Ich will aber eh gleich wieder auf die andere Seite wechseln" ist wohl auch kein ausreichendes Argument. Am liebsten möchte ich ihm einen Vogel zeigen, doch stattdessen quetsche ich mich grummelnd zwischen den parkenden Autos durch, gehe noch zwei Meter auf dem gegenüberliegenden Bürgersteig und quetsche mich dann wieder durch die parkenden Autos, um zurück auf die andere Seite zu gelangen, und sinniere dabei, ob es in Berlin für einen Polizisten nicht wichtigere Aufgaben gibt, als junge Frauen auf dem Weg zur Arbeit zu nerven.

Begegnung der zweiten Art:
In Woche 2 sitze ich ein paar Schritte von meiner Wohnung entfernt bei meinem Lieblingsitaliener, der eigentlich gar kein Italiener ist, und esse meine Lieblingspizza mit Blick auf die Schönhauser Allee. Ab und zu fährt jemand mit dem Rad vorbei - so auch ein unscheinbarer Typ Mitte bis Ende 30, nur mit dem Unterschied, dass dieser plötzlich bremst, umdreht und wieder zurückfährt, direkt vor meinem Tisch hält, seine Kamera herausholt und mich fragt, ob er ein Foto von mir machen darf. Er sei immer auf der Suche nach schönen Momentaufnahmen des Berliner Alltags. "Von mir aus gerne!", erwidere ich kauend. Er positioniert sich so, dass er das "Pizza Time"-Leuchtschild im Hintergrund auch noch mit drauf hat und bittet mich, meinen Blick ganz unbeteiligt in die Ferne schweifen zu lassen, drückt ab und bedankt sich. Er erzählt mir, dass er das Foto noch heute Abend in seinem eigenen Badezimmer entwickelt, welches er offensichtlich zu einem Fotolabor umgebaut hat, und das erinnert mich irgendwie total an meine Kindheit. Fotos selber entwickeln - das waren noch Zeiten! Die Vorfreude auf das Ergebnis, die große Frage, ob die Bilder scharf sind, ob man gut getroffen ist... so viel Spannung, die einem die modernen Digitalkameras genommen haben. Schade eigentlich, aber dennoch so viel praktischer... ;o)

Begegnung der dritten Art:
Ich habe jetzt drei Wochen lang absolute Anfänger an einer Sprachschule unterrichtet, die nach dem "Full immersion"-Prinzip verfährt, d.h. in der Klasse wird von Anfang an nur Deutsch gesprochen. (Könnt ihr euch mein Gesicht vorstellen, als ich das zum ersten Mal hörte - Full immersion = Nur Deutsch sprechen!?) Nun ja, man kann sich ja vorstellen, dass es schwer ist, in einem Anfängerkurs nur Deutsch zu sprechen, aber es geht, und es wird an dieser Schule so praktiziert. Über den Sinn lässt sich sicherlich streiten, zumindest in Anfängerkursen. Ich habe mich - das gebe ich ehrlich zu - in der ersten Woche nicht daran gehalten und ein paar Dinge auf Englisch erklärt, da meine Kursteilnehmer alle Englisch verstanden haben und man eben nicht alles mit Bildern und tabellarischen Übersichten erklären kann. Von vielen Teilnehmern habe ich dafür jedoch positive Reaktionen erhalten. Zwei haben sogar noch eine Zusatzwoche gebucht, weil sie in meinem Unterricht (im Gegensatz zu dem der anderen Lehrer) viel mehr verstanden haben. In meinem Nachmittagsintensivkurs, in dem ich nur ein amerikanisches Pärchen hatte, habe ich ebenfalls ein paar Dinge auf Englisch erklärt, und zwar nur, weil die beiden bei ihren Vormittagskurslehrern viele Dinge nicht verstanden hatten, die diese nur auf Deutsch erklärt hatten. Nun saßen wir während des Intensivkurses wegen der enormen Hitze meistens im Innenhof der Sprachschule, wo sich zu diesem Zeitpunkt aber noch andere Schüler und Lehrer aufhielten; und offensichtlich bekam eine der Lehrerinnen mit, dass ich mit meinen Schülern Englisch sprach. Doch statt nach der Stunde zu mir zu kommen und mich persönlich darauf hinzuweisen, dass an dieser Schule kein Englisch im Unterricht gesprochen werden soll (woraufhin ich ihr hätte erklären können, dass mich die beiden explizit darum gebeten hatten), ging sie lieber gleich zu Chefin und "verpfiff" mich. Ich weiß nicht, ob ich an dieser Stelle vielleicht zu empfindlich bin, aber Leute, die zu feige sind, einem ins Gesicht zu sagen, was man ihrer Meinung nach falsch gemacht hat, die über einen urteilen, ohne einem die Möglichkeit zu geben, sich zu erklären, und die immer gleich alles nach oben petzen, nur um im Endeffekt selbst besser da zu stehen, sind mir zutiefst zuwider! Dies ist auch einer der Gründe, warum ich meine Arbeit in Berlin vorzeitig beendet habe. Zum einen stehe ich einfach nicht voll hinter dem Konzept der Schule, zum anderen ist es deprimierend, wenn man den "Oberen" trotz all des positiven Feedbacks, das man von den Schülern erhalten hat (und zwar vor allem dafür, dass man im Unterricht NICHT nur Deutsch geredet hat), und trotz der (auch finanziell) positiven Resonanz in Form von Kursverlängerungen am Ende doch eher in negativer Erinnerung bleibt.

Immerhin hatte ich in meinen drei Wochen Berlin auch viele Begegnungen der netten Art: So habe ich viele meiner Schüler wirklich ins Herz geschlossen und muss zugeben, dass ich sie ein bisschen vermisse, genauso wie meine Co-Lehrer der ersten zwei Wochen Anne-Kathrin und Gülden, sowie natürlich auch meine Mitbewohner Joana und Michael (- keiner bäckt sooooo gut!), und nicht zu vergessen meine "alteingesessenen" treuen Gefährten Alex, Henrik, Mairim, mein Bruderherz, Katrin und Stephan, die mir die Tage in der Hauptstadt doch noch sehr versüßt haben.

Samstag, 15. August 2009

Abschiedsschmerz

Erst vor Kurzem hatte ich mit Tom das Thema Sterbehilfe, weil auch sein Opa schon seit Jahren mehr tot als lebendig ist. Meiner wurde am 1. Juli diesen Jahres, wenige Tage nach seinem Geburtstag, endlich von seinen Qualen erlöst - aber was, wenn die Natur unbarmherzig ist und unsere Liebsten weiter leiden lässt?
Solange es um Menschen geht, nimmt uns die deutsche Rechtsprechung das Abwägen über Für und Wider der Sterbehilfe ab - sie ist hierzulande (anders als z.B. in der Schweiz oder in den Niederlanden) verboten. Aber wer nimmt uns diese schwere Entscheidung ab, wenn es um ein Tier geht, das uns ans Herz gewachsen ist? Richterin über Leben und Tod zu sein ist nicht einfach, vor allem, wenn sich das betroffene Lebewesen nicht über die Stärke seiner Schmerzen und den gefühlten Grad seiner Lebensqualität äußern kann.
Ich weiß, dass Tiere anders sind als Menschen, und dass mein Zwergkaninchen in freier Natur wahrscheinlich längst gestorben wäre - es ist immerhin fast sieben Jahre alt geworden -, aber da meine beiden Nager in Form von Haustieren gewissermaßen in unser menschliches Gesellschaftssystem integriert sind und ich mich demnach auch als Mensch für sie verantwortlich fühle, habe ich mich gefragt, was ich mir an ihrer Stelle für mich selbst wünschen würde.
Nun bin ich selbst nicht gerade die schmerzverschonteste Person dieser Welt - den Gelenkschmerz (bei Enya als Folge ihrer weit fortgeschrittenen Arthrose) und die damit verbundenen Bewegungs-einschränkungen (sie konnte sich nicht mehr vollständig putzen und auch nicht mehr wie gewohnt hoppeln) kann ich jedenfalls aufgrund meiner eigenen Schmerzbiographie sehr gut nachfühlen, und man mag mir meine etwas nihilistische Sichtweise an dieser Stelle verzeihen, aber ich sehe mich selbst eben nur als winziges Stückchen Teilchenmaterie, die für das Fortbestehen der Welt völlig irrelevant ist, weshalb ich in Enyas Situation den Tod bevorzugt hätte. Darum habe ich die Kleine heute im Beisein meines Bruders (der mich als seelische Stütze begleitet hat) einschläfern lassen. Nach der Narkose ist sie sanft in meinen Armen eingeschlummert und hat dann von der Tierärztin die ultimative Erlösungsspritze bekommen. Danach haben wir sie zusammen mit meiner Mama unter einem schönen Baum im Wald zwischen wild wachsenden Hanfpflanzen begraben, ihr ein Holzkreuz gebastelt und noch zwei Rosenblüten aus dem Garten darunter gelegt, um ihr die letzte Ehre zu erweisen.
Ich denke, der einzige Grund, warum ich überhaupt so lange gewartet habe, war Peppino. Die beiden zusammengekuschelt im Heu liegen zu sehen hat mich jedes Mal innerlich zerrissen, und ihn jetzt ohne seine geliebte Enya zu wissen, bricht mir immer noch das Herz; aber manchmal ist es besser, jemanden gehen zu lassen - vor allem, wenn seine Schmerzen in unserer Gegenwart so viel größer sind als unser eigener Schmerz über seinen Verlust es jemals sein kann.



Es ist einsam ohne dich -
ohne dich, mein Freund!
Ich vermisse dich!

Du kehrst wieder als mein Traum -
Nur für die Dauer eines Augenblicks
bist du real für mich!

Eines Tages folg' ich dir
in die Ewigkeit -
Gib mir Zeit!

Ich pflücke Rosen für dein Grab -
Du bist nicht mehr hier,
doch du lebst in mir!

©Böhse Onkelz

Sonntag, 9. August 2009

Meine kleine Prenzlauer Berg-WG: Das wahre Ossi-Feeling!

Ich dachte ja immer, dass meine Winzerla-Wohnung schon ziemlich alt und heruntergekommen ist, aber offensichtlich geht es auch noch älter und heruntergekommener: Mein neues Zwischenmiete-Heim bis Anfang September ist ein 12-Quadratmeter-Zimmer mitten in Ostberlin und besitzt weder eine Heizung noch Tapeten noch einen Schrank. Ich schlafe auf einer Matratze mit Lattenrost (immerhin frisch bezogen) und habe ein langes Holzbrett, das als Schreibtisch fungiert. Außerdem hat mir mein Mitbewohner noch einen Sessel besorgt, und meine Klamotten kann ich in eine Ikea-Stoff-Hängeregal-Vorrichtung stopfen. Ach ja, und Internet gibt es natürlich auch. Dafür gibt es im Bad aber kein Waschbecken, und das Wasser für die Badewanne kommt aus einem Boiler, der mit einem Kohleofen beheizt wird. Warm duschen geht also nur halbtags. Die Küche ist noch am modernsten - sie ist immerhin mit einem Kühlschrank und einem Gasherd ausgestattet, und ein Waschbecken gibt es hier zur Abwechslung auch! Für mein Zimmer bezahle ich genauso viel wie für meine Winzerla-Wohnung, aber dafür wohne ich hier auch in der hippsten Gegend Berlins - jedenfalls habe ich das Gefühl, dass die Leute sich hier alle extrem "in" und gleichzeitig so schrecklich alternativ finden. Das Viertel wimmelt nur so von Studenten-Bars, Bio-Bistros und Alternativläden, was jetzt keineswegs kritisch gemeint ist - ich finde es nur sinnlos, dass das Streben nach positiver Veränderung letztendlich dadurch wieder zunichte gemacht wird, dass die Mieten so utopische Höhen annehmen, dass genau das, was einst den Charme dieses Viertels ausgemacht hat, nach und nach wieder verschwinden und am Ende nur eine weitere Snob-Hochburg übrig bleiben wird.

Dienstag, 28. Juli 2009

Schweiz-Urlaub 2009, Teil 2: Säntis-Wanderung

So, hier nun noch - wie versprochen - der Rest:

Erste Etappe: Wasserauen - Meglisalp


Zweite Etappe: Meglisalp - Säntis


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Freitag, 24. Juli 2009

Schweiz-Urlaub 2009, Teil 1: Zürich

Mein diesjähriger Schweiz-Urlaub neigt sich dem Ende zu, und wie versprochen gibt es nun auch die erste Foto-Collage. Los geht's mit Bildern aus Zürich, wo wir am Sonntag einen Stadtrundgang gemacht haben. Dabei sind wir am Limmat entlangspaziert, haben uns das Grossmünster, die Fraumünster- und Wasserkirche, das alte Rathaus und die Quaibrücke angeschaut und zum Schluss noch eine Bootsfahrt über den Zürichsee gemacht. Morgen gibt es dann die nächsten visuellen Eindrücke, und zwar von unserer Säntis-Wanderung.

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Mittwoch, 22. Juli 2009

Schneeballschlacht im Juli

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Dienstag, 21. Juli 2009

Wer hat eigentlich behauptet, dass man nicht in Hotpants durch den Schnee schlittern kann?

Den Höhepunkt - im geographischen wie übertragenen Sinne - meines Schweiz-Urlaubs bildete heute die Erklimmung des Säntis, des höchsten Bergs im Alpstein (2.502 Meter ü.M.). Wir starteten hochmotiviert. Mit dabei: Team Kuba+Italien/Mission "Romeo y Julieta" (Ingo und Trulli) sowie Team Schweiz+Deutschland/Mission "Chuchichäschtli vs. tschechischer Chef-Chemiker auf griechisch-chinesischen Passagierschiffen*" (Stephan und ich).

* © Serdar Somuncu

Am Anfang lag Stephan vom Team Chuchichäschtli weit vorne, während ich mit Ingo das Schlusslicht bildete. Beim großen Boxenstopp auf der Meglisalp trafen jedoch alle Mitstreiter wieder aufeinander und füllten sich die Bäuche mit Bürli und Schoggigipfeli, um die letzte große Etappe zu meistern. Obwohl Trulli anfangs die Führung übernommen hatte, entschloss sie sich aus Angst, es nicht rechtzeitig bis zur Abfahrt der letzten Seilbahn um 18 Uhr auf den Säntis zu schaffen, auf halber Höhe, zusammen mit ihrem Teamkameraden Ingo die Mission "Romeo y Julieta" vorzeitig zu beenden und nach Wasserauen zurückzukehren. Damit entging den beiden leider das spannendste Stück, denn da es im Alpstein oberhalb der 1.200-Meter-Marke vor zwei Tagen noch einmal geschneit hatte, taten sich nun weite Schneefelder vor uns auf. So eine verschneite, karge Berglandschaft mitten im Juli hat schon etwas seltsam anmutendes, vor allem, wenn man bergsteigertechnisch so schlecht ausgerüstet ist wie ich. Im Gegensatz zu den anderen hatte ich weder ordentliche Wanderschuhe (obwohl meine Nike Airs alles in allem gute Dienste geleistet haben) noch schneefeste Kleidung (ich habe aber in meinen Hotpants dennoch nicht gefroren - immerhin war es sonnig und warm). Unser Einsatz hat sich auf alle Fälle gelohnt, denn das einzigartige Panorama entschädigte uns für sämtliche Strapazen: Da das Wetter extrem gut war, konnten wir von der Spitze des Säntis 6 verschiedene Staaten sehen - Deutschland und den Bodensee im Norden, Frankreich im Nordwesten, Italien im Süden, Liechtenstein und Österreich im Osten sowie natürlich die Schweiz.
Die übliche Fotocollage folgt in den nächsten Tagen. Bis dahin gibt es erst einmal diesen Schnappschuss:

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Montag, 13. Juli 2009

Wilde Theorien V: Frauen regieren die (westliche) Welt!

Es heißt ja immer, unsere Welt sei männerdominiert, aber ist sie das wirklich?
Betrachten wir das Ganze doch einmal aus evolutionsgeschichtlicher Sicht: Der Mensch strebt danach, sich fortzupflanzen. Dazu müssen sich Frau und Mann paaren, und der gezeugte Nachwuchs muss so lange überleben, bis er sich selbst weiter fortpflanzen kann. Das Männchen sieht seine Aufgabe in diesem Prozess vor allem darin, seinen Samen möglichst reichhaltig zu verteilen, idealerweise also so häufig wie möglich und an mehrere Weibchen. Das Weibchen ist allerdings sehr wählerisch. Da es rein biologisch gesehen für die Ernährung (Stillen) des Nachwuchses verantwortlich ist und in dieser Zeit der Aufzucht vom Männchen beschützt und gefüttert werden möchte, verlangt es, dass das Männchen all seine Aufmerksamkeit seiner Familie, deren Schutz und natürlich der Futterbeschaffung widmet. Was soll das Weibchen auch mit einem unzuverlässigen Casanova, der die Nächte lieber damit verbringt, andere Weibchen zu begatten, statt Frau und Kind vor wilden Tieren zu verteidigen? Aus diesem Grund leben wir (größtenteils) in Monogamie - weil die Frauen das so wollen! Der Natur des Mannes widerspricht der Monogamie-Gedanke völlig, und trotzdem wird die westliche Welt von monogam lebenden Menschen dominiert. Was lehrt uns das? Männer haben sich den Frauen untergeordnet. Ja, die (bittere) Wahrheit ist:
Frauen regieren die Welt!

Samstag, 13. Juni 2009

Sleepless in WinzerL.A., oder: And she learns how to fight in the ghetto

Gegen halb zehn weckte mich die Bohrmaschine irgendeines Nachbarn. Es gibt also offensichtlich doch noch Leute in meinem Wohnblock, die entweder nur fünf Stunden Schlaf brauchen oder von den nächtlichen Tragödien, die sich bis halb fünf auf meiner Etage abgespielt haben, nichts mitbekommen haben. Möglichkeit Nummer Zwei erfordert allerdings ein verdammt schlechtes Gehör, denn spätestens, als die Fensterscheibe im Gang zu Bruch ging, muss auch der letzte Hausbewohner aus seinem Tiefschlaf erwacht sein.
Gut, ich wohne im Ghetto, und da nicht irgendwo, sondern in einem Block, den meine Nachbarin mal als "den berüchtigsten in dieser Gegend" umschrieben hat. Seit ich hier wohne (Sommer 2005) wurde das Glas der Eingangstür dreimal ausgewechselt, und am Männertag musste ich dieses Jahr durch eine riesige Blutlache waten, deren fleckige Überreste immer noch auf dem Treppenabsatz zu sehen sind. Dennoch war das Wohnen, nachdem mein technobegeisterter Unternachbar endlich ausgezogen war (die vielen Anrufe beim Sicherheitsdienst haben sich irgendwann ausgezahlt), hier bisher ganz angenehm. Ich habe jetzt zwar "Funky Junkie", einen drogensüchtigen Übernachbarn, wegen dem ich bisher einmal den Sicherheitsdienst gerufen habe, aber der ist relativ harmlos verglichen mit den zwei Typen, die vor kurzem auf meiner Etage eingezogen sind. Bisher war diese das reinste Paradies: Mein rechter Nachbar ist ein absolut ruhiger, junger Mann Mitte 30 mit regelmäßigem Einkommen, meine linke Nachbarin eine redselige Dame, die aussieht wie Anfang 50, aber schon Rente bezieht, und mir immer von ihren Wellensittichen erzählt, wenn ich sie auf dem Gang treffe. Beide sind freundlich, wie auch die restlichen Etagenbewohner - allesamt ältere Menschen oder Student(inn)en. Aber das war einmal, denn nun gibt es Assi 1 und Assi 2: Der eine wohnt am rechten Ende des Hausflurs, der andere am linken.
Als ich gestern um kurz nach Mitternacht aus dem Fahrstuhl stieg, sah ich auf der rechten und linken Seite des Etagengangs jeweils zwei sturzbesoffene Typen (Assi 1 und 2 inbegriffen) und bereitete mich innerlich schon mal auf eine lange Nacht vor, oder besser gesagt: auf eine kurze! Und so war es dann auch. Ich hatte Katrin im ICQ gerade gesagt, dass ich nun mal schlafen gehe, als ich plötzlich Lärm auf dem Flur hörte. Ich warf also einen Blick durch den Türspion, konnte aber niemanden entdecken. Das Drama spielte sich offensichtlich links von meiner Wohnung ab - jedenfalls entnahm ich das der "Konversation" der zwei Typen, von denen einer am Flennen war, weil ihn Assi Nummer 1 aus seiner Wohnung raus geschmissen hatte, und der andere am Fluchen, weil die Heulsuse in ihrer Wut über den Rausschmiss offensichtlich gegen dessen Wohnungstür getreten war.
"Ich will nach Hause", heulte der mit dem Käppi, und ich dachte mir: Gut! Soll er brav nach Hause gehen; dann ist hier wenigstens endlich Ruhe. Aber er ging nicht. Und seine Wut wurde immer größer. So blieb mir, nachdem ich gegen halb drei ein ohrenbetäubendes Rumsen gehört und schon befürchtet hatte, meine Wohnungstür wäre eingetreten worden, nichts anderes übrig, als den Sicherheitsdienst zu rufen. Bis dieser mit der Polizei im Schlepptau anrückte, ging dann auch besagtes Flurfenster zu Bruch, mehrere Klingeln (inklusive meiner eigenen) wurden von der Wand gerissen und zerstört, das Gitter des Lüftungsschachts herausgerissen und ein Sicherungskasten beschädigt. Um halb fünf lag ich dann, nachdem ich von Katrin einigermaßen beruhigt worden war und die Polizei erst den Randalierer sowie kurz darauf auch noch mich zum Tathergang befragt hatte, endlich im Bett. Draußen wurde es bereits hell, die Vögel zwitscherten, und Håkan und Christian mussten bei ihrem vormittäglichen Tennismatch auf ihr Ballmädchen verzichten, das just in dem Moment, als die beiden den Parcour betraten, durch die Bohrmaschine eines Nachbarn geweckt wurde.

...putt...

Samstag, 30. Mai 2009

9! (*30.05.2000)

Freitag, 22. Mai 2009

Nachtrag zu gestern

Ich bin ja schon seit eh und je ein "Fan" von Psychotests, Sternzeichenanalysen usw. Nicht, dass ich alles, was dabei herauskommt, für bare Münze nehmen würde. Nein, es ist eher so, dass ich es interessant, lustig und zuweilen erstaunlich finde, was einem solche Testergebnisse manchmal offenbaren, da sie einem hin und wieder bestimmte Persönlichkeitsmerkmale vor Augen führen, die man sich selbst vielleicht niemals zugeschrieben hätte, aber die bei genauerem Hinsehen auffallend zutreffend sind. Jedenfalls habe ich nach meinem gestrigen Blogeintrag mal ein bisschen gegoogelt, was die Lieblingsfarbe "gelb" über einen Menschen aussagt, und das ist dabei herausgekommen:

Positive Eigenschaften: intellektuell betont, aktiver Verstand, lernfähig, Fernweh, reiselustig, sprachbegabt, redegewandt, "Blender"

Negative Eigenschaften: Minderwertigkeitsgefühle, Schüchternheit, abhängig von anderen, Interesselosigkeit, kleinlich bis geizig, boshaft, rachsüchtig, oberflächlich, ungeduldig, zerstreut, ungenutzter Verstand und dumm, wenig sauber, gesundheitlich: allgemeine Schwäche der Verdauungsorgane, dadurch Energie-Unterversorgung des Organismus mit den Folgen: nervöse Störungen, Vitalitätsmangel, Desorientierung und Unsicherheit

Gelb ist dem "Sanguiniker" (lebhaft) zugeordnet: Er ist heiter und aufgeschlossen, kann himmelhochjauchzend sein und gleichzeitig zu Tode betrübt. Er neigt zu einer optimistischen Lebenseinstellung.

Wesensverwandte Jahreszeit: Frühling

Der gelbe Menschentyp ist ein heiterer, fröhlicher, lebenslustiger Mensch, der mit offenen, wachen Sinnen durch die Welt "schwingt". Er ist für alles, was die Umwelt bietet, empfänglich und aufnahmebereit, ihn interessieren vielerlei Dinge. Probleme werden von ihm eher locker angegangen, denn er ist der Überzeugung, dass sie rasch und zufriedenstellend gelöst werden können. Der gelbe Mensch ist in der Regel nicht egoistisch, er kann freimütig geben und schenken. Er toleriert auch großzügig andere Menschen, ihre Meinungen und Eigenarten, solange diese ihn nicht festhalten oder einengen wollen. Der gelbe Mensch liebt seine persönliche Unabhängigkeit über alles, er will über sich und seine Handlungen selbst entscheiden, er tut das rasch und entschlossen. Unentschlossenheit und tiefsinnige Grübeleien sind ihm fremd. In finanziellen Angelegenheiten hat er in der Regel eine glückliche Hand, wenn er sich bei zu raschen Entscheidungen auch einmal verkalkulieren kann.

Da der gelbe Mensch zur Lebenslust, zur Heiterkeit und Witz neigt, gibt er sich weniger gern mit allzu pessimistischen, zurückhaltenden oder griesgrämigen Menschen ab. Er braucht die innere geistige und äußere körperliche Bewegung, die u.U. in eine gewisse Hektik ausarten kann. Er denkt und handelt rasch. Viele Gelb-Menschen sind sich selbst genug, sie müssen nicht unbedingt eine Familie gründen, um glücklich zu werden oder in einer solchen Beziehung ihre Lebensaufgabe zu finden. Sie können allerdings ihre Meinung ändern, wenn sie einen Partner finden, mit dem sie sich auf gleicher Ebene messen und ihn tolerieren können. Witzig-spritzige, geistvolle Dialoge und auch geschliffener Intellekt sind ihr Lebenselement, ohne groß in die Tiefen von Welt- und Lebensfragen zu tauchen. Findet der gelbe Mensch einen Partner mit gleichen Eigenschaften und Fähigkeiten, dann könnte ihn eine dauerhafte Verbindung reizen. Diese wird so lange halten, wie sich beide Partner nicht einschränken oder bevormunden. Eine solche Beziehung wird garantiert nie langweilig. Gehen Kinder aus dieser Verbindung hervor, werden diese möglichst früh zur Selbstständigkeit und Unabhängigkeit geführt.

Da gelbe Menschen keine besonderen Abgrenzungsprobleme gegenüber anderen Menschen kennen, können sie sich ohne Vorbehalte helfend mit ihren Mitmenschen befassen. Für sie sind daher therapeutische Berufe ideal. Doch auch in zahlreichen anderen Berufen haben sie Erfolg. Da sie von sehr rascher Auffassungsgabe sind, entscheiden sie meist spontan und haben dadurch anderen Menschen gegenüber oftmals Vorteile. Allerdings können sie weniger gut intensive Gedankengänge entwickeln oder über tiefgründige, philosophische Probleme über einen längeren Zeitraum nachdenken. Trotzdem fällt es ihnen nicht schwer, anderen Menschen mit Geduld und in Ruhe zuzuhören, wobei sie ein Anliegen sehr schnell aufgreifen und verstehen. Sie lieben die Natur und tun alles, um sie zu erhalten und vor Schäden zu bewahren. Rasch setzen sie sich aktiv für eine Aktion ein, bringen sie in Gang und lassen andere sie dann weiterführen.

Diese Art quicklebendigen, quirligen Lebens ohne lange Ruhepunkte lässt ihrem Körper kaum eine Chance, besondere Fettpolster anzusetzen. Sie sind daher eher rank und schlank als stabil und rundlich gebaut. Die Gelb-Menschen schätzen in der Regel eine einfache, praktische Frisur mit kürzerem Haarschnitt, wobei nicht selten ihre Haarfarbe hell bzw. blond und ihre Augenfarbe überwiegend blau ist. Im Sport glänzen sie bei kurzen, rasch zu bewältigenden Disziplinen wie Kurzstreckenlauf, Weit- und Hochsprung oder das Tischtennisspiel. Zeitlich lang andauernde Sportdisziplinen oder stundenlanges Schachspielen mit langwierigen Denk- und Überlegungspausen liegen ihnen weniger.

Beim gelben Mensch gibt es natürlich auch Schattenseiten. Der meist glückliche, gekonnte Umgang mit Geld kann zum Egoismus führen, denn der gelbe Mensch neigt dazu, immer mehr Geld anzuhäufen, um insbesondere mit seinem äußeren Reichtum besondere Anerkennung und gesellschaftliche Bestätigung zu finden. Um dieses Ziel zu erreichen, kann er sein Geld wiederum recht großzügig und gönnerhaft ausgeben. Findet der gelbe Mensch nicht gleichveranlagte, also schnell denkende und rasch reagierende Menschen, kann sein sprühender Witz, seine spritzige geistige Aktivität Gefallen darin finden, gegenüber langsamer Begreifenden einen gewissen Zynismus und Spott zu entwickeln wie einst der pfiffige Till Eulenspiegel gegen-über seinen insbesondere bäuerlichen und handwerklich tätigen, damals nur langsam begreifenden, gutmütigen Mitmenschen. Andererseits hat der gelbe Mensch einen besonderen Sinn auch für Humor, er kann sogar über sich selbst lachen.

Da der gelbe Mensch oftmals keine besonderen Probleme sieht oder aber sie verdrängt bzw. ihnen einfach aus dem Weg geht, kann er es nicht verstehen, warum andere Menschen sich so viele tiefe Sorgen und schwerwiegende Gedanken machen oder sich immer wieder mit zahlreichen Problemen belasten. Das Kämpfen ist nichts für ihn, er ist meist mit dem zufrieden, was er hat und besitzt. Im Leben lässt sich der gelbe Mensch gerne treiben, solange es abwechslungsreich und voller Ereignisse ist. Er lebt im Jetzt und Heute und denkt nicht tiefsinnig an gestern oder morgen. Erweist sich ein Problem doch als nicht gleich lösbar und wird dadurch sein Drang nach Freiheit eingeengt, kann der gelbe Mensch rasch ungeduldig, ja sogar "böse" reagieren und in seinem Frust ohne lange Vorwarnung "explodieren". Diese Eigenschaften sind keine günstigen Voraussetzungen für einen fähigen Staatsmann oder Politiker, daher finden wir unter ihnen kaum einen typischen gelben Menschentyp. Der gelbe Mensch kann sich nicht verstellen, er ist offen und ehrlich; er könnte also in der Politik die vielfältigen Probleme und Lösungen nicht "aussitzen".

Obwohl das Gelb zweifelsohne die Seele des Menschen erheitern und positiv stimulieren kann und obwohl es die mit Abstand fröhlichste aller Farben darstellt, gaben bei umfangreichen Befragungen unterschiedlicher Personenkreise nur rund fünf Prozent der Männer und vier Prozent der Frauen an, dass Gelb ihre Lieblingsfarbe sei. Vermutlich möchten viele Menschen nicht gerne aus einer gewissen Verträumtheit des Wachbewusstseins durch das helle, weckende Gelb an die klare, nüchterne Realität des Tages gerissen werden. Wenn ein Mensch die Farbe Gelb nicht mag oder sie sogar ablehnt, hegt er gewisse Ängste, tiefer in sein Inneres zu schauen, Fehler zu entdecken oder die "Wahrheit" über sich selbst zu erkennen. Die Gelb-Menschen entwickeln eine starke, sehr persönlich geprägte gedankliche Tätigkeit, aus der sie kaum wieder herauskommen. Sie drehen sich quasi geistig im Kreise und sind in ihr gedankliches Konzept sehr verliebt.

Und zu guter Letzt noch der gelbe Denktyp nach Max Lüscher:

Farbwahl: GELB - Gelber Denktyp
Typologie Gelber Denktyp
Bevorzugte Denkart: Rezeptives Denken
Typen-
Beschreibung
Rezeptivität heisst Aufnahmefähigkeit. Rezeptives Denken will beobachten, staunend schauen, aufmerksam und aufgeschlossen sein gegenüber dem, was geschieht. Das rezeptive Denken geht der Erfahrung, dem logisch ordnenden, auf dem unsere Erfahrungen beruhen, voraus. Der gelbe Denktyp fragt sich: Warum eigentlich? Er will die Welt, seine Umgebung, sich entdecken und dabei herausfinden, was da vor sich geht.
Typen-
Beurteilung
Verhalten
Das Verhalten des gelben Denktyps äussert sich im Bedürfnis, stets Neues zu erleben. Er liebt die Veränderung und erwartet davon eine Verbesserung. Im Falle der Übertreibung steigert sich das Selbstgefühl der inneren Freiheit und das Ziel der Unabhängigkeit in ein illusiorisches Freisein wie in Sinnestäuschungen.
Typen-
Bewertung positiv
Der gelbe Denktyp ist der Meinung, dass man die Welt mit allen Sinnen erleben muss, um sie zu verstehen. Er findet, aus dem, was man sieht und erlebt, entstünden die wirklichen Erfahrungen und dass man sich auf die Empfindungen der Sinne verlassen kann.
Typen-
Bewertung
negativ
Der gelbe Denktyp wird als oberflächlich, nicht logisch denkend angesehen, da sein Denken ungeordnet ist und auf Gefühlen beruht, die man rational nicht begründen noch beweisen kann. Er wird als ein Denktyp angesehen, der kindlich verspielt handelt. Seine Einfälle sind oft gedankliche Spielereien, die keinen praktischen Nutzen haben und niemanden zu etwas dienen.

Donnerstag, 21. Mai 2009

Alles gelb macht der Mai!

Ich habe das schöne Wetter mal genutzt, um ein bisschen mit meiner Lumix herumzuspielen, und das ist dabei herausgekommen:

Zum Vergrößern, wie immer, auf's Foto klicken!

Samstag, 9. Mai 2009

Danke!

Auch wenn die letzte Woche rein äußerlich betrachtet sehr unspektakulär war, so hat sie mich innerlich doch ziemlich aufgewühlt. Das hat ganz verschiedene Gründe - angefangen bei Berits 10. Todestag, der seit diesem Jahr nicht mehr nur schwarz umrandet in meinem Kalender steht, und endend beim Lesen von Andreas neuem Roman, der mich über Freundschaft, Liebe, Vergäng-lichkeit und die Menschen, die mir wirklich wichtig sind, hat nachdenken lassen. Aber fangen wir mal ganz am Anfang an: Montag, der 4.5.! Vor genau 10 Jahren habe ich meinem Tagebuch folgende Zeilen anvertraut:

Er is iets verschrikkelijks gebeurd... geen liefdesverdriet, geen problemen met m'n gastgezin... erger dan alles wat ik tot nog toe mee heb gemaakt. Erger dan het ergste verdriet. YFU heeft gebeld en ik kan het nog steeds niet geloven, maar Berit is dood. Overleden. Autoongeluk. [...] 4 dagen geleden zag ik haar nog. Toen was ze springlevend. Toen feestten we in Amsterdam, Koninginnedag... We hebben zo veel gepraat - over haar verjaardag die in juni zou zijn, over de toekomst die ze niet meer heeft. [...] Waarom nou zij? Ik zie ze nog zo levend voor me. Ik wil het gewoon niet waar hebben dat ze er niet meer is, dat ik haar nooit weer zie... Ze komt gewoon niet meer terug! [...] Maar ik begrijp het nog steeds niet. Ook omdat ik haar een paar dagen geleden nog zag. En omdat we zo veel plezier hadden... samen... zo veel gelachen... al die foto's... al die geheimpjes... en [...] ik moet voor zo veel dingen dankbaar zijn, verdomd dankbaar! Ze heeft zo veel gedaan! Voor mij! Voor iedereen! [...] Geen kans meer. De dood is iets beslissends... en Berit had een hekel aan beslissingen, vooral als ze over haar hoofd heen werden genomen. [...] Ik mis haar zo.

Vor 10 Jahren ereilte mich die Nachricht vom Tod meiner besten Freundin. Vor 10 Jahren wurde der 4.5. zum dunkelsten Tag meines Lebens. Vor 10 Jahren dachte ich, dass ich nie wieder Glück empfinden würde - aus dem einfachen Grund, dass ich alles, was ich nach dem 4.5.1999 erlebte, nicht mehr mit Berit teilen konnte. 10 Jahre lang hatte der 4.5. nur diese eine Bedeutung für mich - dass mir der liebste Mensch, den ich hatte, brutal entrissen wurde. Doch die Wege des Schicksals sind unergründlich, und so bekam der 4.5. in diesem Jahr eine völlig neue Bedeutung für mich, weil an genau jenem Tag vor 25 Jahren ein ganz besonderer Mensch das Licht der Welt erblickte und mich - als sei es das normalste auf der ganzen Welt - vom ersten Moment unseres Kennenlernens an in sein unsagbar großes Herz schloss, alle Gedanken mit mir teilte und mir vertraute, als wäre er nie verletzt worden. So paradox es klingen mag - der dunkelste Tag meines Lebens ist seitdem auch einer der hellsten, und neben Berits Namen leuchtet jetzt ein zweiter: Katha! Sie hat mir gezeigt, dass man nicht immer Großes tun muss, um großartig zu sein, und dass Stärke auch bedeutet, Schwäche zu zeigen. Danke, Große, dass du so bist wie du bist und mich so magst, wie ich bin, dass du dich mir anvertraust und mir immer wieder das Gefühl gibst, einzigartig zu sein.

Es gibt Menschen wie Katha, die schnell Vertrauen fassen, und es gibt Menschen, die eher einem scheuen Reh gleichen. So auch Katrin - eine kleine, knuddelige Berlinerin, die bereits letzten Sommer in mein Leben getreten ist. Nicht Knall auf Fall, sondern Schritt für Schritt hat sie sich mir geöffnet und durch ihre liebe und verständnisvolle Natur direkt in mein Herz geschlichen. Durch ihre Art, alles zu hinterfragen, sich nicht mit halben Sachen zufrieden zu geben, ihre Geduld, ihr Einfühlungsvermögen und ihren Blick fürs Detail hat sie mir beigebracht, Dinge mit anderen Augen zu sehen und die Welt nicht eindimensional zu betrachten. Und ganz nebenbei hat sie mir viele kleine Blicke in ihre Seele erlaubt - eine Tatsache, deren Bedeutung mir erst vor ein paar Tagen so richtig bewusst geworden ist, und die ich unheimlich schätze. Danke für dein Vertrauen, Kleines! Danke, dass du immer für mich da bist! Und danke, dass du es gerade mir erlaubt hast, die Treppen zu deiner Seele hinabzusteigen. Ich bin mir sicher, dass wir sie Hand in Hand wieder hinaufsteigen werden.

Jemandem zu vertrauen, sich auf ihn verlassen zu können und füreinander da zu sein ist eine Kunst; doch ein Meisterwerk wird das Ganze erst, wenn man all dies über Jahre hinweg schafft. Leider bedeutet das Beenden eines Lebensabschnitts oft auch das Ende von Freundschaften. Neue Lebensziele, Ortswechsel und innere Wandlungsprozesse führen dazu, dass Menschen plötzlich getrennte Wege gehen; und dennoch gibt es Freundschaften, die so stabil sind, dass sie all das überleben.

Als Alex mich vor 3 Wochen in Schwerin besucht hat, ist mir wieder einmal bewusst geworden, warum nur die wenigsten Freundschaften dazu geschaffen sind, ewig zu halten: Für beide Seiten muss das innere Bedürfnis, am Leben des anderen teilzuhaben, gleich groß ausgeprägt sein, und beide Seiten müssen bereit sein, gleich viel dazu beizutragen. Dass Alex keine Kosten und Mühen gescheut hat, mich in der Stadt zu besuchen, die - wenn auch nur für 10 Wochen - mein Zuhause war, und dass sie es mir andersherum immer wieder ermöglicht, Teil ihrer Welt sein zu dürfen - das ist wirklich etwas Besonderes, und ich bin froh, dass wir uns nach all der Zeit - Höhen und Tiefen eingeschlossen - immer noch haben. Danke, Süße! Du hast mir immer wieder gezeigt, wie wichtig es ist, seinem Herzen zu folgen, und ich hoffe, dass wir uns auch die kommenden Jahre gegenseitig den Rücken stärken werden.

Eine langjährige Freundschaft (um genau zu sein, die längste) verbindet mich auch mit Annett - und dass wir immer noch Freundinnen sind, ist vor allem ihrer wunderbar unkomplizierten Art und wohl auch ihrer unheimlichen Geduld zu verdanken. Wie oft Annett nachsichtig mit mir war, obwohl ich sie bestimmt nicht nur einmal enttäuscht habe, auf mich zugegangen ist, obwohl ich ihr so manches Mal den Rücken zugewandt habe, mich von meinem hohen Ross heruntergeholt hat, als ich kurz davor war, abgeworfen zu werden, oder mir einfach nur im richtigen Moment zugehört, mich in den Arm genommen oder meine Tränen getrocknet hat - unzählige Male, und doch war jedes einzelne etwas Besonderes, etwas, an dem ich mich festhalten und durch das ich mich weiterentwickeln konnte. Danke, Annett, dass du mich trotz meiner Flausen nie aufgegeben hast, und dass du bei mir geblieben bist, obwohl es ganz sicher nicht immer leicht mit mir war!

Nicht immer leicht hatte es auch Susanne mit mir. Ich möchte gar nicht wissen, für wie bekloppt sie mich gehalten haben muss, als ich zusammen mit Uli in Genua eintrudelte und wir ihr (oft unbewusst, aber dennoch schmerzlich) bewusst machten, dass Deutschland noch immer geteilt ist. Dass Su und ich trotzdem Freunde geworden (und vor allem geblieben!) sind, liegt unter anderem daran, dass sie der liebste und toleranteste Mensch ist, den ich kenne. Bei ihr kann ich immer hundert Prozent ich selbst sein, und ich war mit ihr auch ungelogen noch kein einziges Mal in einer Situation, in der ich innerlich dachte: "Für diesen Satz oder jenes Verhalten gibt's jetzt Punktabzug." Im Gegenteil - egal, was Su sagt oder tut, sie sammelt bei mir immer nur Pluspunkte. Ich glaube, dass es keinen anderen Menschen auf dieser Welt gibt, mit dem ich mich so wohl fühle wie mit ihr; und wenn ich etwas sicher weiß, dann, dass diese Freundschaft auch in 30 Jahren noch bestehen wird, weil sie mir so unendlich gut tut, dass ich sie niemals missen möchte.

Ein letztes, aber deshalb nicht weniger wichtiges Dankeschön gilt Stephan. Ich sage es dir viel zu selten, Schatz, aber du bist und bleibst die wichtigste Person in meinem Leben. Jede Sekunde mit dir ist etwas Besonderes: jedes Lächeln, jeder Blick, jede Geste, jeder Kuss gibt mir das Gefühl, alles zu haben, was ich brauche, um glücklich zu sein. Du lässt mich fliegen, aber niemals aus den Augen; und wenn ich abstürze, fängst du mich auf, schenkst mir ein Paar neue Flügel und ermunterst mich, es noch einmal zu versuchen. Du bleibst für mich stark, selbst wenn du dich schwach fühlst. Du liebst mich mit all meinen Ecken und Kanten und mitsamt meiner Vergangenheit... lässt mich einfach ich selbst sein - und dafür bin ich dir unendlich dankbar!
Ich liebe dich, mein Mondscheinhase!

Freitag, 1. Mai 2009

Zugvögel machen Karriere!

Das ist der Slogan eines Informationsheftes der Agentur für Arbeit für Leute, die im Ausland arbeiten möchten. Seit heute machen meine Zugvögel allerdings ohne mich Karriere, denn gestern war mein letzter Tag hier in Schwerin. 9 Wochen lang habe ich 8 Unterrichtsstunden täglich bis zu 17 Männern von Anfang 20 bis Ende 50 versucht, Niederländisch beizubringen, und nun sind sie flügge geworden. Nächste Woche gehen sie ins Praktikum, bevor sie in etwa drei Wochen in Holland anfangen zu arbeiten.
Ich muss sagen, dass ich im Großen und Ganzen mit meiner ersten längeren Arbeitserfahrung zufrieden bin. Von meinem Arbeitgeber wurde der Kurs in den höchsten Tönen gelobt, weil es überhaupt keine Probleme gab (und das ist bei solchen Kursen wohl eher die Ausnahme). Ja, als "höflich", "pünktlich", "lieb" und "unauffällig" wurden meine Männer gar betitelt, und im Prinzip stimmt das ja auch! Ich werde sie jedenfalls vermissen - die teils flachen und teils intelligenten Witze, die Läufer- und Binderverbände, Ernie und Bert, die Flirtversuche der Herren aus der ersten Reihe und die Beschwerden über zu wenige Pausen! Ich glaube, ich habe noch nie in meinem Leben so viel gelacht wie in den letzten Wochen, und ich gebe zu, dass ich es genossen habe, "Huhn im Korb" zu sein. Zum Abschluss waren wir gestern noch alle zusammen Mittagessen, und am Ende habe ich sogar einen wunderschönen Blumenstrauß geschenkt bekommen. Da war ich wirklich gerührt!
Und nun? Heute kommt Stephan, um mich und die Häschen abzuholen, und dann werde ich hoffentlich auch bald zum Zugvogel, der Karriere macht. Im Gegensatz zu meinen Bauarbeitern wird es mich allerdings gen Süden ziehen. Aber rein sprachlich ist der Sprung vom Niederländischen zum Schweizerdeutschen ja zum Glück nicht sooooo groß... ;o)

Abschiedsgeschenk von meinen "Zugvögeln"

Samstag, 25. April 2009

Carrageen in Bioprodukten?

Als ich vor Kurzem bei Real eine Packung Bio-Schoko-Sojamilch kaufen und mich vorher noch einmal vergewissern wollte, dass auch wirklich keine Kuhmilch darin enthalten ist, machte ich eine folgenschwere Entdeckung, die mich das Produkt entsetzt wieder zurück ins Kühlregal stellen ließ: Die Zutatenliste enthielt doch tatsächlich das Verdickungsmittel Carrageen (E407)!
Ich schaute noch einmal genau nach, ob es sich bei der Milch tatsächlich um Bio-Milch handelte, doch das Biosiegel ließ daran keinen Zweifel. Mir war ja schon länger klar, dass das europäische Bio-Siegel nichts wert ist, aber DAS bestätigt es mir nun endgültig! Einen Lebensmittelzusatzstoff wie Carrageen, der im Verdacht steht, die Aufnahme von Mineralien zu verringern, Allergien auszulösen oder zu verstärken und überhaupt das Immunsystem zu beeinflussen, bei Bioprodukten zuzulassen, ist für mich purer Hohn! Dann können sie ihr lächerliches Bio-Siegel auch gleich standardmäßig auf alles draufdrucken, was eine grüne Verpackung hat und das Wort "Bio" im Namen enthält.

Donnerstag, 16. April 2009

Wilde Theorien IV - Freundschaft vs. Liebe

Ich habe mal wieder eine neue Theorie aufgestellt. Lange habe ich mir Gedanken darüber gemacht, ob wir, abhängig davon, ob wir zu einer nahestehenden Person ein Liebes- oder Freundschaftsverhältnis haben, unterschiedliche Erwartungen an sie stellen; und dabei bin ich zu dem Schluss gekommen, dass man vom besten Freund oder der beste Freundin viel mehr erwartet als von seinem oder seiner Liebsten.
Wenn sich der beste Freund die Haus- oder Telefonnummer nicht merken kann oder zu spät zu einer Verabredung kommt, dann sind wir enttäuscht und werfen ihm innerlich vor, dass wir ihm nicht wichtig genug sind. Wir selbst wissen schließlich Haus- und Telefonnummer unseres besten Freundes auswendig und würden uns selbstverständlich nie verspäten. Bei Schatzi hingegen tun wir dasselbe mit einem "Er ist halt ein wenig verpeilt, aber genau das finde ich ja so süß an ihm" ab.
Warum empfinden wir solche Schwächen bei unserem besten Freund als unverzeihlich und beim Partner als "originell"?
Ich denke, dass es genau an der Art der Beziehung liegt: Zur Liebe gehört eben mehr als nur "sich gut verstehen". Wir lieben unseren Partner ja auch, weil er toll aussieht und wir uns körperlich zu ihm hingezogen fühlen. Diese Vorteile hat unser bester Freund nicht. Er kann seine Fehler nicht dadurch kompensieren, dass er sich verträumt durch die Haare fährt, denn das löst bei uns kein Herzklopfen aus. Er glänzt schlicht und einfach nur durch seinen wunderbaren Charakter. Im Idealfall betrachten wir ihn als Seelenverwandten, und als solcher darf er sich keine Schnitzer erlauben, denn wenn er uns verletzt, dann ist das ein erdrückender Beweis dafür, dass unser beider Seelen doch nicht so ganz harmonieren. Das Ergebnis sind Enttäuschung und Zweifel. Schade eigentlich; denn paradoxerweise sieht man oft viel mehr, wenn man ab und zu mal ein Auge zudrückt.

Mittwoch, 1. April 2009

Scherz, lass nach!

Aprilscherze - schön und gut! Aber die Meinungen zwischen "lustig" und "nicht lustig" gehen da anscheinend sehr weit auseinander. Ich finde es jedenfalls nicht lustig, wenn sämtliche Internetforen am 1. April plötzlich in den grellsten Farben und unmöglichsten Farbkombinationen "erstrahlen" und schon bei einmaligem Hingucken Augenkrebs verursachen.

PS: Ich habe heute zu Trulli, nachdem sie mir am Telefon mitgeteilt hatte, dass es in meiner Straße gebrannt hat, und zwar in einem Einraumwohnungenblock, und da auch noch in den obersten Etagen, gesagt: "Trulli, du weißt aber schon, dass heute der 1. April ist." Nichts zu machen - es war kein Aprilscherz! In der Nummer 2 hat's wirklich gebrannt. Zum Glück wohne ich in der 12!

Dienstag, 31. März 2009

Aus meiner Gedichtetruhe - Untitled

Aus gegebenem Anlass (ich habe mit "Regen" den ersten Platz bei einem Songtext-Contest gewonnen) habe ich mal wieder mein altes Poesiebuch hervorgekramt und bin dabei auf ein Gedicht ohne Titel gestoßen, das ich irgendwann in meiner Studienzeit geschrieben habe (und das nebenbei bemerkt letztes Jahr bei einem Gedichtewettbewerb zum Thema "Angst" auch den ersten Preis gewonnen hat). Da ich dieses Gedicht noch nie veröffentlicht habe, möchte ich es heute mit euch teilen. Ich bin gespannt, was ihr so hineininterpretiert. Die "Auflösung" (also meine Gedanken beim Schreiben) erfahrt ihr weiter unten.

Schwarze Flut,
Regenzeit.
Wo komm ich her?
Bin ich bereit?
Dunkle Schatten,
Mauern der Angst.
Soll ich gestatten
was du verlangst?
Graue Facette,
Flügel gebrochen,
ich wünschte ich hätte
dich nie getroffen.

Ja, das ist es also - sehr düster, ich weiß. Dieses Gedicht war Teil meines ersten selbstgeschriebenen Romans und sollte ursprünglich die Angst des Protagonisten vor dem ersten Treffen mit seinem leiblichen Vater ausdrücken. Deshalb wollte ich es auch "Adoption" nennen. Da ich jedoch finde, dass jeder dieses Gedicht so lesen und verstehen sollte, wie es ihm persönlich sinnvoll erscheint, habe ich ihm keinen Titel gegeben.

Samstag, 21. März 2009

Frühlingsgefühle

Seit etwa 3 Wochen ist der Ostorfer See nicht mehr zugefroren, und so sind letztes Wochenende auch die Haubentaucher zurückgekehrt. Ich weiß nicht, ob sie sich davor nur irgendwo versteckt oder ob sie an der Küste überwintert haben - jedenfalls habe ich hier Anfang dieser Woche zum ersten Mal welche gesehen und (immer noch dank meines Naturkundemuseumbesuchs in Berlin mit Alex Mitte Februar) erfolgreich als Haubentaucher identifizieren können. So, dann kann das Gebalze ja losgehen...

PS: Und nicht nur die Haubentaucher haben Frühlingsgefühle - Stephan wurde gestern Abend aufs Heftigste vom Besitzer eines Wiener Bio-Restaurants angeflirtet, und ich bin vorgestern von meinen Kolleginnen vor einem männlichen Kollegen, der mindestens doppelt so alt ist wie ich, gewarnt worden, weil ich angeblich sehr gut in sein Beuteschema passe (ihr wisst schon... jung, schlank, gutaussehend ;o) ...).

PPS: Ich entschuldige mich aufrichtig für die Sinnlosigkeit dieses Posts, aber ihr müsst mich verstehen... seit ich weiß, dass ich völlig überraschend zur herzenbrechenden, deutschen Tennisspielerin mutiert bin, kriege ich nachts kein Auge mehr zu.

Donnerstag, 19. März 2009

Was ist schlimmer?

Zweieinhalb Stunden lang im Auto...
a) Rammstein live im Dauerloop mit solchen Hammerhits wie "Bück dich" zu hören
oder
b) Ballermann-Fußballgassenhauer in voller Lautstärke?

Ich hatte letztes Wochenende beides, und meine Ohren haben sich immer noch nicht wieder von diesem Hörtrauma erholt! Ich frage mich schon seit Tagen, ob das jetzt den Straftatbestand der Ruhestörung erfüllt... oder den der Körperverletzung - falls es so etwas wie 'akustische Körperverletzung' gibt.

Freitag, 6. März 2009

Schwerin ist wie Weimar...

...nur dass die Bauhaus-Studenten hier ALG2-Empfänger sind.


Okay, das war jetzt fies (zumal meine Bauarbeiter ja im Großen und Ganzen wirklich sehr umgänglich sind, hehe), und ganz so stark vereinfachen kann man es auch nicht, aber dennoch hat mich Schwerin bei meinem ersten Stadterkundungsgang ein wenig an Weimar erinnert. Die Stadt ist architektonisch eigentlich in einem ziemlich guten Zustand (nur hier und da lacht einem mal eine unrenovierte Häuserfassade entgegen), und um die Nachmittagszeit ist das Zentrum auch erstaunlich belebt. Auch die vielen Seen haben mich ein bisschen an Weimar erinnert, weil ich auf meinem Weg zur Bauhaus-Uni immer am Weimarhallenpark vorbeigeschlendert bin. Jetzt wohne ich ja direkt am Ostorfer See, auf der Halbinsel Krösnitz, und mein Weg zur Arbeit führt nur am See entlang. Da steht man doch gerne 10 Minuten eher auf, um das Stückchen bis zum Schulungszentrum zu Fuß laufen zu können - vorbei an schnatternden Stockenten, kreischenden Lachmöwen und gellenden Blessrallen (ja, der Berliner Naturkundemuseumsbesuch hat sich ausgezahlt).
Was mich natürlich auch sofort an Weimar erinnert hat, ist das Schweriner Schloss. Nicht dass das Schloss Belvedere dem Schweriner vom Baustil und der Schlossanlage großartig ähnelt, aber sie sind beide gelb, haha. Ich hatte noch keine Gelegenheit, mir das Schweriner Schloss mal aus der Nähe anzuschauen, doch komme ich jedesmal daran vorbei, wenn ich am Burgsee vorbei in Richtung Zentrum laufe (für den Anblick nehme ich sogar einen kleinen Umweg in Kauf), und ich muss sagen, es ist wirklich malerisch gelegen. Überhaupt mag ich die Ruhe dort am See, das Seegras, die schummrige Beleuchtung im Dunkeln...
Was die Einwohnerzahl betrifft, wurde ich diese Woche darüber aufgeklärt, dass Schwerin seit Jahren um sein Großstadtrecht kämpft, weil es immer knapp unter der 100.000-Einwohnermarke liegt. Ich hätte da ein paar Tipps: zuerst mal alle umliegenden Dörfer eingemeinden, dann die Studenten mit Bonusheftchen dazu überreden, ihren Hauptwohnsitz nach Schwerin zu verlegen, und wenn alle Stricke reißen: Zweitwohnsitzsteuer... woher mir diese schäbigen Gedanken wohl nur kommen?!

Burgsee mit dem Schweriner Schloss bei Nacht

Freitag, 6. Februar 2009

Un dann denk ich ahn Kölle...

Ein Kurztrip in die Rheinmetropole war schon lange mal wieder fällig, und dank Susanne, David und Denny kann ich jetzt auch sämtliche Lieder der aktuellen Karnevalssaison mitsingen. In diesem Sinne:

Et jitt Saache, wo mer av un zo nit weiß,
wat sull dat sin,
doch et es immer widder schön,
bei üch zo sin.

Blick aus meinem Quartier in Köln (Herkules-Hochhaus, 28. Etage):
Innere Kanalstraße mit dem Colonius-Fernsehturm

Donnerstag, 22. Januar 2009

Freiheit, Frei-hei-ei-eit!!!

Ja, nachdem ich heute meine letzte mündliche Prüfung mit 2,0 bestanden habe und somit auf einen Gesamtdurchschnitt von 1,2 komme (ich bin mir noch nicht sicher, ob ich ein Streber oder eine Intelligenzbestie bin, höhö), fühle ich mich zum ersten Mal in meinem Leben so richtig frei!!!

Dienstag, 20. Januar 2009

(Pseudo-)Konstanten

Jeder Mensch hat ja gewisse Vorlieben, die sich eigentlich das ganze Leben über nicht mehr ändern. Dennoch musste ich im Verlauf der letzten Jahre feststellen, dass sich bei mir eine dieser "grundlegenden" Vorlieben komplett ins Gegenteil verändert hat: Früher (zu Schulzeiten) mochte ich nämlich die "Laber-Fächer" am liebsten... Sozialkunde, Ethik, Englisch... Aber durch die Uni hat sich dieses Bild mittlerweile doch etwas verändert, und ich würde behaupten, dass ich inzwischen den konkreten Wissenschaften mehr zugetan bin. Selbst innerhalb der "Laber-Wissenschaften" (ergo: Geistes- und Sozialwissenschaften) kann ich mich mehr für "greifbare" Dinge wie Grammatikkonzepte, Sprachverarbeitungs- mechanismen usw. begeistern als für (weitgehend) zielloses Geschwafel über interkulturelle Kompetenz oder Interpretationen irgendwelcher Dramen von Goldoni. Manchmal lohnt es sich nämlich einfach nicht zu diskutieren, weil viele Leute so sehr in ihrer Meinung festgefahren sind, dass es sie gar nicht interessiert, was man zum Thema zu sagen hat. Bei den Natur- und Strukturwissenschaften hingegen hat man wenigstens etwas Handfestes: 1+1 ist überall zwei!
Aber vielleicht hat das Ganze auch gar nichts mit der Präferenz bestimmter Wissenschaftszweige zu tun, sondern lediglich mit meiner veränderten Lebenssituation. Früher war ich mit Sicherheit rebellischer, bin häufiger angeeckt, war mutiger. Aber je häufiger man anderen und manchmal auch sich selbst widerspricht, an Zielen scheitert oder im Übermut Dinge zerstört, die einem etwas bedeuten, d.h. je mehr man aus seinen Fehlern lernt und den Weltenlauf versteht, desto vorsichtiger und auch ruhiger wird man. Früher sollte immer alles spannend und neu sein. Heute hingegen bin ich froh, wenn ich es geschafft habe, eine Freundschaft ein weiteres Jahr aufrecht zu erhalten, wenn ich nach Hause kommen, meine Gitarre packen und zum 943624315438593. Mal mein Lieblingslied spielen kann oder wenn ich das vertraute Rascheln im Kaninchenauslauf zu meiner Linken höre. Den Elan, den ich früher dafür aufgewendet habe, neue Dinge auszuprobieren, verwende ich mittlerweile eher dafür, die Dinge, die mir lieb sind, zu bewahren.
Ja, wahrscheinlich bin ich einfach nur in den Gedanken verliebt, eine gewisse Konstanz in meinem Leben zu wahren... und wenn diese Konstanz nur daraus besteht, dass 1+1 zwei ist und das immer so bleiben wird... Meine (neue) Vorliebe für die konkreten Wissenschaften ist also vermutlich einfach nur eine Abstraktion meiner (neuen) Vorliebe für Konstanz - wobei die Konstanten, die ich meine, in Wirklichkeit natürlich keine Konstanten sind. Und dennoch wirken sie irgendwie beruhigend...
Okay, jetzt bin ich hier schon wieder philosophisch geworden. Das viele Lernen für meine allerletzte Prüfung regt anscheinend den Geist an, hehe. Eine gewisse Affinität zu den Geisteswissenschaften scheint bei mir also doch noch vorhanden zu sein...


Samstag, 3. Januar 2009

Gute Vorsätze

Gute Vorsätze fürs neue Jahr zu fassen war noch nie mein Ding. Entweder will man etwas wirklich - dann kann man auch sofort damit anfangen, oder man ist nicht hundertprozentig davon überzeugt - dann kann man es auch gleich sein lassen. Andere Dinge brauchen einfach Zeit und Geduld. Dazu zählt mein guter Vorsatz:
Etwas, das mich schon länger an mir selbst stört, ist, dass ich mich zu oft über Dinge aufrege, über die es sich nicht lohnt aufzuregen. Ich würde bestimmte Dinge gerne gelassener nehmen (schon allein, um mein armes, altes Herz zu schonen, haha), aber die Schwierigkeit besteht darin, etwas gelassen zu nehmen und trotzdem nicht den Eindruck zu erwecken, als sei es einem egal.
Vom neuen Jahr (aber auch von allen nachfolgenden) erhoffe ich mir deshalb einfach nur die Kraft, die Dinge zu ändern, die ich ändern kann, die Gelassenheit, die Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, und die Weisheit, beide voneinander unterscheiden zu können.

In diesem Sinne:
PROST!!!
Auf dass wir alle unsere guten Vorsätze einhalten...