Sonntag, 27. Juli 2008

Die 68er sind Schuld! oder: Rainald Grebe in der Kulturarena

Das Rainald-Grebe-Konzert in Jena, das gestern Abend einen der Höhepunkte der Kulturarena bildete, und für das der Sänger und Komiker sogar eine Ausnahmegenehmigung beantragt und bewilligt bekommen hatte, die es ihm erlaubte, eine Stunde länger (bis 23 Uhr) zu spielen, war schon Wochen im Voraus restlos ausverkauft, und das, wie ich finde, zu Recht!
Die erste Konzerthälfte bot viel Neues. Mit seinem typischen Humor erheiterte Rainald Grebe sämtliche Gemüter: Sei es sein "Dummdidummdidumm - ich bin die Heidi Klum"-Tänzchen, Aussagen wie "Ein Penis ist ein Skinhead mit Rollkragenpullover", "NPD - ohne Verfassungsschutz wärt ihr nur zu dritt!", "Rooibusch für alle!", die Idee mit dem Raucherbereich unter der Bühne oder seine Kommentare zum Wort "provinziell".
Nach der Pause und besonders in den unzähligen Zugaben folgten dann die Klassiker: Von "Dreißigjährige Pärchen" über "Brandenburg" und "Thüringen" bis hin zu "Massenkompatibel" war alles dabei.
Fünf der neuen Songs konnte man nach Ende des Konzerts in Form der Maxi "4+1 von 1968" für fünf Euro am Rainald-Grebe-Fanartikel-Stand erwerben, und diese fasst den thematischen Grundtenor des neuen Programms eigentlich ganz gut zusammen: "Nostalgie" steht dabei ganz oben. Und wer könnte es ihm verübeln? Mir jedenfalls, die ich mich seit einigen Monaten selbst in einer arg nostalgischen Lebensphase befinde, in der ich 90er Jahre Musik-Compilations im Dauerloop höre (ja, inklusive 2 Unlimited!), mir Abend für Abend alte Beverly-Hills-Folgen reinziehe, mich immer wieder dabei ertappe, wie ich mich sehnsüchtig an Hüpfegummi, Rammelrunde, Skipper & Co. zurückerinnere, standen gestern Abend bei Liedern wie "When I Was Young" und "Die 90er Jahre" schon teilweise Tränen in den Augen. Meistens waren es Lachtränen, aber ein Lied hat mich wirklich tief berührt, weil es nicht nur die materiellen Dinge wiedergegeben hat, die mir meine Kindheit und Jugend versüßt haben, sondern etwas viel Bedeutenderes: den "Spirit" der 90er... solche Werte wie Rücksichtnahme, Solidarität, Hilfsbereitschaft und Gemeinschaft - Werte, nach denen man heutzutage mit der Lupe suchen muss. Und weil mich dieses Lied so tief berührt hat, möchte ich euch den Text hier nicht vorenthalten:

Sag "wir" zu mir!

Rainald Grebe

Ich hab kein Tattoo,
keine Teller in den Lippen.
Ich hab kein Logo
auf meinem Gesicht,
denke manchmal, ich sollte
coole Dreadlocks tragen.
Warum mach ich's dann nicht?
Meine Hose sieht aus
wie eine Hose.
Mein T-Shirt ist
kein Gesprächsangebot.
Ich hab nur einen Che-Guevara-Aschenbecher -
der leuchtet so rot.

Ich schreib ein Lied über meine Generation
und komm einfach nicht weiter.

Ich helfe ander'n Leuten
gerne beim Umzug
und trag die Waschmaschine
runter und rauf.
Solidarität fängt doch
beim Nachbarn an,
und da hört sie auch auf.
Mein Nachbar sagt, dass der Ackermann
erschossen gehört:

"So viele ham gar nichts, und der,
der schwimmt im Geld.
Junger Mann,
wie sehen Sie das?"
Ich sag: "Ich weiß nicht.
Ich kam als Püree zur Welt."

Ich schreib ein Lied über meine Generation
und komm einfach nicht weiter.
Ich schreib ein Lied über meine Generation,
und da steht nur ein einziger Satz:
Sag "wir" zu mir!

Ich lauf runter zum Briefkasten -
wieder nur Werbung.
Ich checke meine Mails -
ist wieder nur Spam.
Die Sparkasse wünscht mir von Herzen
alles Gute zum Geburtstag -
ich werd' noch plemplem.
Im Fernsehen sagt ein Mann: "Gemeinschaft,
Gemeinschaft ist wichtig."

Im Fernsehen sagt ein Mann: "Die Sehnsucht danach,
die is' enorm.

Und was uns allen fehlt,
das ist
doch Liebe
und eine Steuerreform."

Ich schreib ein Lied über meine Generation
und komm einfach nicht weiter.

"Ich möchte Teil
einer
Jugendbewegung sein!"
Welche schlaue Band
hat das
noch mal gesungen?
Ich hab die ganze Zeit
den Text im Ohr -

hat so gut geklungen.

Ich schreib ein Lied über meine Generation
und komm einfach nicht weiter.
Ich schreib ein Lied über meine Generation,
und da steht nur ein einziger Satz:
Sag "wir" zu mir!
Sag "wir" zu mir!
Sag "wir" zu mir!
Sag "wir" zu mir!

In einem unbekannten Land
vor gar nicht allzu langer Zeit
war eine Biene sehr bekannt;
man sprach
von ihr weit und breit.

Und diese Biene, die ich meine,
hieß Maja,
kleine, freche, schlaue Biene Maja.
Oh, weißt du noch?
Weißt du noch -
das haben wir damals gesungen.

Sag "wir" zu mir!
Sag "wir" zu mir!
Sag "wir" zu mir!
Sag "wir" zu mir!
Sag "wir" zu mir!

Montag, 21. Juli 2008

Und weil ich das schon lange mal der ganzen Welt mitteilen wollte...

...(und sämtliche Freunde und Bekannte schon damit genervt habe, höhö), schreie ich es jetzt in die Blogger-Welt hinaus:

!!Auf meiner Handtasche ist die gleiche Katze, die auf Tom Morellos Gitarre klebt!!

Jawoll! Und das habe ich erst über ein Jahr, nachdem ich mir diesen "Black Cat"-Patch auf eBay ersteigert und dann auf meine Tasche geklebt habe, festgestellt; um genau zu sein, beim Auftritt von Rage Against The Machine bei Rock im Park. Da lächelte mich plötzlich "meine" Katze von Toms Gitarre an. Ihr erlaubt mir doch, deswegen mehr als nur ein bisschen begeistert zu sein, oder?!



Donnerstag, 17. Juli 2008

Mit Corny in Turin...

So, nachdem ich vor kurzem schon eine Slideshow erstellt habe, gibt es jetzt noch die übliche Urlaubscollage (zum Vergrößern auf das Bild klicken!):


Dienstag, 15. Juli 2008

♥Torino♥

Dienstag, 8. Juli 2008

Eine große Dynastie und ihr trauriges Ende

Gestern fand die großartige Dynastie der Sabblowitsch-Wellensittiche mit dem Tod von Lumpi Sabblowitsch ihr tragisches Ende. Über anderthalb Jahre nach dem Dahinscheiden seiner zweiten Gemahlin Knöpfchen ist nun auch er im stattlichen Alter von 11 1/2 Jahren im Wellensittich-Himmel angekommen. Er war eine Kämpfernatur! Nicht nur, dass er unheimlich kräftig zubeißen konnte, er hat sich auch mehrmals wieder aufgerappelt, sogar, als die Tierärztin ihn schon längst aufgegeben hatte. Ich habe ihm gestern Abend zusammen mit Corny ein liebevolles Begräbnis im Garten meiner Mama (unter einer Tanne, mit Blick auf den Pool) bereitet. Ich werde den kleinen Schlingel nie vergessen - schließlich habe ich ihn geduldig aufgezogen, beobachtet, wie er seine ersten flauschigen Federchen bekam, und mit ihm das Fliegen geübt. Lumpi war ein echter Charakter- wellensittich, und egal wo er jetzt ist - für mich ist er immer genau hier drin: