Mittwoch, 18. Juni 2008

Ohne Schatzi ist Sommer doof =(

Bisher habe ich meine Fernbeziehung ja ganz gut verkraftet, aber seit ein paar Tagen zerreißt es mir jedesmal das Herz, wenn ich rausschaue und die Sonne scheint. Ich bin ja wirklich der größte Sommer-Fan, den es gibt (v.a. wenn EM ist und Holland so "uitstekend" spielt), aber ohne Schatzi kann man die warmen Temperaturen gar nicht genießen... Ich meine, für wen soll man denn da die Miniröcke anziehen? Wer kauft einem ein Schoko-Zitronen-Eis? Mit wem trifft man sich zum abendlichen Grillen? Wer schmiert einem den Rücken mit Sonnencreme ein? Und wer belächelt einen, wenn man die ganze Zeit nur noch die neue New-Kids-Single "Summertime" vor sich hinträllert? Es ist zu wahr, um schön zu sein:
Ohne Schatzi ist Sommer doof!



Dienstag, 10. Juni 2008

Rock im Park 2008 - die Nachwehen!

Diesmal hatten wir vorgesorgt und uns ein nettes, kleines Doppelzimmer im IBIS-Hotel in Nürnberg reserviert, denn irgendwann kommt jeder mal in das Alter, in dem er sich die üblichen Campingplatzerlebnisse eines Rockfestivals ersparen will (vor allem, wenn man Novarock 2007 noch so lebhaft vor Augen hat wie wir). Die Vorteile liegen auf der Hand: Nach den Headlinern fällt man in ein warmes, kuscheliges Hotelbett und schläft völlig friedlich (d.h. ohne die üblichen Helga-Rufe, die durchgehende nächtliche Metal- Beschallung und die Schreie stark alkoholisierter, alle paar Minuten über irgendeine Zeltleine stolpernder Gestalten) ein. Am nächsten Morgen ist man superausgeschlafen und fit für eine neue Runde Park-Rock. Naja, nicht ganz... denn leider kann man dem Wahnsinn zwar nachts entgehen, aber während der Konzerte ist man eben doch mittendrin, und laut Murphys Gesetz steigt die Konzentration der Menge der allergrößten Idioten natürlich exponentiell zum Standort der eigenen Person. Mit einem ersten Exemplar dieser Menge musste ich gleich am Freitag Bekanntschaft machen. Es (die Bezeichnung "sie" hat dieses Exemplar in keinster Weise verdient) hatte erstaunlich viel Spaß daran, mich immer wieder von hinten gegen die Absperrung zu wamsen und mir (nachdem ich mich verbal darüber beschwerte) zweimal ins Gesicht zu boxen. So kam zu den riesigen blauen Flecken an den Beckenknochen auch noch ein wunderschöner Bluterguss unterm Auge. Am Samstag gesellte sich dann während des Auftritts von Rage Against The Machine noch eine Beule dazu, die durch einen fliegenden Hartplastikbecher verursacht wurde, der mich mit voller Wucht am Kopf traf. Außerdem bedachte mich die pokende Menge noch mit ein paar Blutergüssen an den Armen.
Zu Rage Against The Machine würde ich gerne noch ein paar mehr Worte verlieren, aber ich bin gerade nicht in der Stimmung, mich über die Schlechtigkeit der Welt auszulassen, also sage ich nur so viel: Zack war diesmal nicht sehr gesprächig, und vermutlich ist das auch besser so - er hätte eh gegen eine Wand geredet. In einer Menge aus gehirnamputierten Idioten zu stehen, die sich Rage einzig und allein aus Kultgründen anschauen und ansonsten drei Tage lang die Birne zusaufen, völlig überteuerte Rock-im-Park-Shirts kaufen, andere Festivalbesucher mit Flaschen und Bechern bewerfen oder verprügeln, nur um in der ersten Reihe zu stehen, wenn Zack de la Rocha ihnen die Wahrheit ins Gesicht brüllt, nämlich, dass sie Gehirntote sind, die alles kaufen und alles glauben, ist einfach nur traurig. Nein, es grenzt eigentlich eher schon an eine dramatische Komik, wenn sie, ohne auch nur einmal darüber nachzudenken, lauthals mitgrölen:

You're brain-dead.
You got a fuckin' bullet in your head.
Just victims of the in-house drive-by.
They say "Jump!", you say "How high?".