Mittwoch, 29. Juni 2011

Gewohnheit = Fortschrittsbremse?

Letztens saß ich mit Steven und einer Flasche Schöfferhofer Grapefruit im Mauerpark und er fand den Flaschenöffner nicht - jedenfalls nicht auf Anhieb. Da stellte ich mir zum wiederholten Male die Frage, warum es eigentlich immer noch Kronkorken gibt. Im Zuge des technischen Fortschritts wurden Schraubverschlüsse, Bügelverschlüsse und Kronkorken mit Abziehlasche entwickelt, die den Vorteil haben, dass sie die Flasche entweder wiederverschließbar machen und/oder das Öffnen ohne Hilfsmittel ermöglichen. Gut, nun könnte man argumentieren, dass Getränke mit Kronkorken (v.a. Bier) eh nicht lange haltbar sind, deswegen sofort verzehrt werden und nicht noch mal verschlossen werden müssen. Trotzdem möchte man doch manchmal einen Schluck trinken, dann den Ort wechseln und die Flasche gern in den Rucksack packen, um sie später auszutrinken. Außerdem bleibt dann immer noch das Problem des Öffnens. Ich zähle mich zu den (bestimmt nicht wenigen) Menschen, die Bierflaschen weder mit Feuerzeugen noch mit anderen Bierflaschen noch an harten Kanten öffnen können. Außerdem zähle ich mich auch zu den Menschen, die nie einen Flaschenöffner dabei haben (geschweige denn ein Feuerzeug). Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Schraubverschluss so viel aufwändiger in der Herstellung ist als ein Kronkorken. Warum können wir dann nicht einfach mal einen Schritt weiter gehen in der Evolution und Kronkorken ein für allemal durch Schraubverschlüsse ersetzen?

3 Kommentare:

Torsten hat gesagt…

Du läßt in Deiner Argumentation folgende Punkte außer acht:

1. Steven hätte Dich retten können. Und sollen. Ihr hattet doch sicher einen Haustürschlüssel zum Öffnen dabei? Oder eine 2 Euro-Münze? Zur Not hätte es auch ein größerer Stein getan, der, im richtige Winkel angesetzt, wahre Wunder wirkt.

2. Kronkorken sind cool. Bier oder Biermischgetränke aus Flaschen mit Schraubverschlüssen sind kultureller Frevel. Geht gar nicht.

Prost! ;)

Anonym hat gesagt…

Tja früher mal, damals im Sozialismus, da hatte man ja mal die passende Lösung parat gehabt, da gab es so schöne Flaschenöffner, die konnten eben auch als Flaschverschluss dienen. Sie waren platzsparend und klappbar, passten in jede Hosentasche ohne diese auszubeulen usw.
Da sage noch einer im Sozialismus war alles schlecht, die dinger jedenfalls sind heute noch ein segen und funktionieren wie am ersten Tag. Aso und ausgetropft ist auch nichts, selbst wenn die Fasche umgefallen war.

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Gruß Jan

Vero hat gesagt…

Ja, lieber Torsten, du hast vollkommen Recht. Man könnte die Flasche auch mit allerlei anderen Dingen öffnen, aber es ist eben eine ewige Fummelei. Letzten Endes habe ich übrigens Steven gerettet - bzw. sein Feuerzeug - das lag nämlich einen Meter weiter im Gras, und somit hatte sich das Problem erledigt. Dennoch bestehe ich auf fortschrittlichen Verschlüssen - Frevel hin oder her! xD

Und Jan, Mensch, dieses "Gerät" sieht wirklich toll aus. Ich glaube, das wünsche ich mir zu Weihnachten (falls es das noch irgendwo zu kaufen gibt). Von der Größe her dürfte das sogar in meine Schokoladenzigarettenpackung passen, die ich ja prinzipiell immer bei mir trage.